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Justice Allah – Supreme Mathematics

Die junge Garde der South Park Coalition frischt den Schnee von gestern auf: nachdem es von Anfang bis Mitte der 90er fast schon zum guten Ton gehörte, Sympathien für 5%-Ideologie und Nation Of Islam zu bekunden, war diesbezüglich in den letzten Jahren fast überhaupt nichts mehr zu hören. Justice Allah, eine Entdeckung von Dope-E übrigens, scheint sich aus religiösen Moden nichts zu machen – und buchstabiert die Lehren der Black Muslims einfach nochmal durch. Wie glaubwürdig seine Statements darüber sind, dass er aufgrund seiner brisanten Texte angeblich sogar von der Regierung beschattet wird, wollen wir einmal dahingestellt sein lassen – und uns lieber auf die Musik konzentrieren.

Denn was die angeht, schlägt “Supreme Mathematics” einige neue und für die (in letzter Zeit etwas aus dem Blickfeld gerutschte) SPC auch reichlich ungewohnte Töne an. Ruhiger, harmonischer Sound steht auf dem Programm: Justice rappt mit samtener Stimme, dazu sind in so gut wie jedem Track mal mehr, mal weniger anmutige weibliche Vocals zu hören. Besonders gut geht diese Mischung in den seelenruhig dahinfließenden “Wisdom” und “Power” und dem mit schwebenden Gitarrensounds versehenen “Cipher” auf – allesamt Tracks, die das Mitglied der 144 ELiTE nebenbei bemerkt eigenhändig (mit-)produziert hat. Er hätte wohl besser daran getan, gleich das ganze Album im Alleingang zu schultern und auf die Mithilfe von Mentor Dope-E dankend zu verzichten. Denn dieser ist nach wie vor ziemlich von der Rolle und sehr, sehr weit davon entfernt, seinem klingenden Namen irgendwie gerecht zu werden.

Von den sieben Beats, die er zu “Supreme Mathematics” beigesteuert hat, klingen fünf wie schnell mal in ein paar Minuten zusammengekloppt und sind nochmal eine ganze Ecke schlechter geraten als kürzlich auf dem auch nicht gerade berauschenden Reunion-Album der Terrorists. Hypnotischer Glöckchensound in “(Forgive Dem) God” und etwas Gitarrenlärm in “Build/Destroy” – und plötzlich geht’s dann auch ohne die ganz großen Ideen. Cliquenchef K-Rino lässt übrigens auch einen Gastvers liegen, allerdings war der Titeltrack “Supreme Mathematics” auch schon auf “Triple Darkness Vol. 3″ zu hören. Insgesamt eine durchwachsene Angelegenheit: die gelungenen Einzeltracks täuschen nicht darüber hinweg, dass Justice Allah seinen musikalischen Weg noch nicht gefunden hat.

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