Juice – The SunRise
Über Bullets Label Eastside Muzik ist diese CD des noch unbekannten Latinorappers Juice erschienen. Nach dem ersten Hördurchlauf wird schnell klar, dass der gute Juice wohl auch nach dem Erscheinen dieses Werks unbekannt bleiben wird, denn was mich hier als Hörer erwartet ist wahrlich grässlich und eigentlich keinerlei Erwähnung wert. Objektiv gesehen handelt es sich um mainstreamgefälligen Rap mit R&B Einflüssen, ich denke aber, die Bezeichnung Schrott ist hier treffender. Es stimmt einfach gar nichts auf dieser CD. Das gilt sowohl für Juices unhörbaren Rapstil, der mit seiner vorhersehbaren, monoten Art und übertriebener Betonung am Ende jeder Line, sowie lachhaft schlechten Texten und Reimen Brechreiz weckt als auch die diletantischen Beats – nervtötendes Gedudel trifft es wohl besser -, die qualitätsmäßig von erträglich bis grauenhaft reichen.
Während Juice im Opener seinen Träumen hinterher rennt, denke ich bereits das erste mal daran spontan aus dem Zimmer zu rennen um diesem Schund zu entkommen. Aber nichts da, es geht ja noch weiter. Der für Alben dieser Machart obligatorische Kitschtrack “On The Road” schließt sich an, gefolgt von dem abgrundtief peinlichen “Sexy Mamacita”, einem Möchtegern Sommerhit in dem der gute Juice sich von einer imaginären Schlampe zu Zeilen wie “Whats’s up sweet thing you know you lookin’ real nice / your hot just like spice / you make me look twice” inspirieren lässt. Wer spätestens jetzt glaubt, dass es nicht mehr schlimmer geht, hat den Remix von “Sexy Mamacita” noch nicht gehört. Eine etwas andere Wahrnehmung des weiblichen Geschlechts wird im sich anschließenden “Bitchez Ain’t Shit” präsentiert, man will sich ja auch keine Blöße geben… Einziger Lichtblick ist hier das Feature von Young Droop, wobei zu bemerken ist, dass er überraschenderweise mal nicht schnell rappt, sondern recht gemächlich zur Sache geht. Aber nun gut, im Vergleich zu dem, was sein Gastgeber auf dieser CD abliefert ist der Part natürlich ein Juwel. Es geht in gleicher Manier weiter, mal rührselig (“Chasin’ The Rain”, “Thank U Mama”), mal partyfreudig (“If U Wanna”), doch nicht einer der Tracks verdient es das Prädikat “gut”.
Auch die eher sparsam talentierte Posse rund um Bullet, die Juice für “It Ain’t Over” bemüht hat, kann das Blatt nicht wenden. Der Beat von “Northwest 2 The Bay” lässt zwar kurz aufhorchen, wird jedoch dann sobald Juice anfängt zu rappen zerstört. Mainstreamgefällige Radiomusik mag ich zwar allgemein nicht sonderlich, aber bei hier geht es nicht um persönliche Vorlieben, sondern schlichtweg darum, dass die CD musikalisch grottenschlecht ist. Es gibt dutzendweise radiotaugliche R&B angehauchte Rap Alben, die um Längen besser sind.
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