Jugga The Bully – Hostile Takeover
Seiner Debüt-EP “Bully-Izms” schenkte keine Menschenseele Beachtung, dann zeriss DJ Clue im Magazin “Blaze” ein Promo-Tape von Jugga The Bully. Dieser nahm das persönlich und kickte postwendend die bitterböse Diss-12-Inch “Clueless (Fuck Clue)”, und plötzlich war der dickleibige Rapper aus Atlanta/Georgia in aller Munde. Im Jahr 1999 ist es dann soweit und Jugga setzt in bester Freddie Foxxx-Manier zum Entern der Industrie an, die ihm schon bei seinen ersten Gehversuchen so ungnädig ein Bein zu stellen versuchte.
Die Produktionen auf “Hostile Takeover” gehen aufs Konto von Marc Hudson, DJ Kno (Cunninlynguists) und auch Jugga selbst, der in dieser Hinsicht jedoch weit hinter seinen Fähigkeiten als Emcee zurückbleibt. Denn als solcher beeindruckt der Gründer der Continuum Posse mit sorgfältig ausgetüftelten, über weite Strecken mit einem deftigen Schuss Humor versehenen Lyrics, welche die dringende Frage aufwerfen, warum ein derart kompetenter Rhyme-Fighter noch immer nicht mehr als ein Geheimtipp ist. “The Jugganaut’s Comin'” wird unter Mithilfe von Rugah vermeldet, und wenn die letzten Töne des etwas schwerfälligen Openers verklungen sind, übernimmt “The Bully” in lange nicht mehr dagewesener, Lässig- und Eigenständigkeit das Kommando. “Hostile Takeover” ist ein facettenreicher Erlebnis-Trip durch Jugga’s Welt, die für jeden etwas bereitzuhalten scheint. Während easy aus der Hüfte geschossene Tracks wie “Backadaclub” oder das schweißtreibende “Roll Me One” mit erstaunlich kommerziell anmutender Akkustik das Dancefloor-Volk versorgen, zielen Songs wie das streicherbeladene “Anachronisms” (eine einzigartige Zeitreise durch die Jahrhunderte) oder der selbsterklärende Ghetto-Banger “It’s Deep” auf Kopf bzw. Herz.
Das Spektrum wird durch augenzwinkernde Songs wie das spaßige “Body MC’s” (Zitat: “your whole crew sucks / like freaks honeys on their periods”) oder auch “You Dat” (hier wird die Nigga/Bitch-Beziehung auf den Arm genommen) zusätzlich erweitert, bevor im Titel-Posse-Cut “Hostile Takeover” mit El Juba, Kory Calico, Stahhr Tha F.E.M.C.E.E., Rugah, Ca$hmere und Turrizt die gesamte Continuum-Truppe ihre Aufwartung macht. Ausfälle? Fehlanzeige! Das macht aus Jugga The Bully’s erstem Full Lenght-Album ist ein erstaunlich vielseitiges Werk, dass sich nicht nur Freunde “alternativer” ATl-Sounds ins Regal stellen sollten. “Shit Is Bangin’!”
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