Jeru The Damaja – The Sun Rises In The East
Auf dem Cover: das brennende World Trade Center. Datum der Veröffentlichung: 1994. Jeru The Damaja, the Prophet? Das dreizehn Tracks umfassende Debütalbum des Gangstarr-Foundation Mitglieds, macht eines bereits im ersten Track unüberhörbar klar: “the original don’t sing no R’n’B.” So ist es.
Stattdessen: Hip-Hop in Reimkultur. Beats von DJ Premier, ein Gastauftritt von Afu-Ra, Purismus ist angesagt. Vor diesem Hintergrund kann Jeru seine geballte Reimgewalt voll ausspielen. “Pure at heart because I deal with the mind / that’s why I compose these verses / audible worlds, my thoughts are now universes / written on these pages is the ageless / wisdom of the sages, ignorance is contagious.” Der “Damaja” kommt mir auf diesem Album eher wie ein Schöpfer vor, wie ein Bildhauer, der sich mit jedem Lied mehr und mehr ein Denkmal zurechtmeißelt. Sein Werkzeug ist das Mikrophon. Und Jeru beherrscht es lässig, er spielt geradezu damit, wenn er sich in seinen Texten mit den treulosen “Bichez”, seiner Rolle als “Prophet”, dem Wirken des Teufels auf der Erde (“some pockets get fatter but it don’t matter / the devil’s the only one who really gets fatter”), oder einfach seinem Herkunftsort Brooklyn, East New York, auseinandersetzt.
Komplexes Rhymeplay, vertrackte Kompositionen: Jeru’s Erstling ist weiter weniger zugänglich als die Gangstarr-Releases oder das Group Home Debüt, ja eigentlich jedes andere Release auf Payday Records. Was nichts heißen soll, denn auf seine ganz spezielle Art ist “The Sun Rises In The East” kein kleinerer Klassiker.
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