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Jedi Mind Tricks – Visions Of Gandhi

Es war abzusehen dass es für Ikon und Stoupe sehr schwer werden würde, an den völlig zurecht in den siebten Himmel gelobten Erfolg von “Violent By Design” anzuknüpfen. Zur Bürde der eigenen Leistung gesellten sich noch die Querelen mit dem leider nur vorübergehend eingesprungenen Jus Allah – insgesamt also eine eher ungünstige Ausgangsposition für “Visions Of Ghandi”, das mittlerweile dritte Album von Philadelphia’s Supergruppe Jedi Mind Tricks.

Was zuallererst etwas befremdend auffällt, ist die Tatsache dass sich Produzent Stoupe zu neuen musikalischen Ufern aufgemacht hat – immer öfter verdrängen gemütliche Latin-Beats mit Trompetengeschmetter und reichlich Zupflauten die vor bedrückender Düsterheit nur so strotzende Atmosphäre der alten Alben. Jene Kulisse also, die Vinnie Paz für seine bluttriefenden Phantasien stets wirkungsvoll zu nutzen wusste. Und auch wenn sich der nach wie vor wild tobende Rap-Berserker nach allen Regeln der Kunst müht, das Beste aus der neuen Situation zu machen, bleibt ein schaler Beigeschmack: Songs wie “What’s Really Good” und “Nadia Camba” sind höchstens eine halbe Sache.

Doch auch “Visions Of Ghandi” hat seine großen Momente – vor allem dann, wenn die Beats die althergebrachte harte Kante schlagen. Im hypnotischen “The Rage Of Angels” überrascht Vinnie Paz zur Abwechslung auch mal mit persönlichen, an einen inhaftierten Freund gerichteten Zeilen, die ohne das etwas störende Gastrapping von Crypt The Warchild noch weit intensiver gekommen wären. In der orchestralen Vorab-Single “Animal Rap” (gefällt mir im Hidden-Remix noch deutlich besser) wird mit Punchlines wie “I feed your corpse to a swarm of vipers / let ‘em suck the blood til your form is lifeless” Seite an Seite mit Veteran Kool G. Rap großkalibrig gefeuert, auch wenn Vinnie sich im selben Vers durch eine Aussage wie “I’m from the time when every song was righteous / before rap was just a swarm of white kids” ins eigene Bein schießt. Nach demselben Muster funktioniert die mit Tragedy Khadafi und Goretex namhaft besetzte Highspeed-Salve “Kublai Khan”, die völlig zurecht zur zweiten Single auserkoren wurde, auch wenn das grandiose “Rise Of The Machines” (mit Ras Kass!) da wohl mehr als nur ein würdiger Ersatz gewesen wäre.

Schade, dass sich zu viele Lieder im Mittelmaß verrennen (z.B. “The Wolf” und “Raw Is War 2003″) und manchmal auch richtig fehl am Platz erscheinen: “Walk With Me” mit Percee-P wäre da so ein Kandidat und auch der dumme Chorus von “A Storm Of Swords” ist einer Gruppe wie Jedi Mind Tricks einfach nicht würdig. “Visions Of Ghandi” ist mitnichten ein schlechtes Album, hat im Vergleich zum Vorgänger jedoch deutlich an Härte und Rauhheit verloren und ist damit der erwartungsgemäß relativierende Schritt zurück.

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