J Dilla – The Shining
Am 10. Februar 2006 verstarb ein gewisser James Yancey, der Welt besser bekannt als Jay Dee oder J Dilla. Der damals 31-jährige befand sich gerade im Endstadium der Produktion für sein Album “The Shining”, für welches er wieder zu seinem alten Label BBE zurückkehrte. Nun wird dieses Album posthum veröffentlicht; als Executive Producer fungierte Dillas alter Freund und Partner Karriem Riggins, laut Eddie Bezalel von BBE der Einzige, der genau wisse, wie Dilla sich “The Shining” vorgestellt hatte.
Zwölf Tracks lang ist das Endprodukt schließlich geworden und beinhaltet Gastauftritte von Größen wie Common, Pharoahe Monch, Madlib, Dwele, Black Thought und Busta Rhymes, wobei letzterer allerdings nur die Ansager-Rolle im Intro übernimmt. Im ersten “richtigen” Song darf dann Common ans Mic, um uns die Relativitätstheorie zu erklären – nicht besonders aufregend, aber ok; der Track lebt von Dillas knackiger Produktion. Überhaupt sind es (natürlich) die grandiosen Jay-Dee-Beats, die die Aufmerksamkeit des Hörers auf sich ziehen; die wunderbaren Vocals, die Streicher und nicht zuletzt die schön-dreckigen Drums. Da verwundert es auch nicht, wenn sogar ein Pharoahe Monch nur die zweite Geige spielt. Trotzdem ist die Gästeliste sehr schön besetzt, und zum Glück nicht nur mit Rappern, denn “The Shining” ist zwar HipHop, aber HipHop im Sinne einer schlüssigen Weiterentwicklung schwarz-amerikanischer Musik, angefangen beim R’n’B aus der Mitte des letzten Jahrhunderts.
Der ein oder andere schwächere Song hat sich aber dennoch eingeschlichen – zwar nicht so schwach, dass man von Füllmaterial sprechen könnte, aber schwach genug um bei einer Gesamtspielzeit von gerade mal 36 Minuten die Gesamtwertung herunterzuziehen. Nichtsdestotrotz ein starkes Album mit schöner Musik, von der ich mir sicherlich mehr gewünscht hätte.
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