J Blaque – The Demonic Influence
Sein Solodebüt “The Hatred” liegt noch nicht mal ein Jahr zurück, da legt J Blaque auch schon wieder eine Schippe nach. Abgesehen vom Label hat sich nicht viel verändert: der Rapper aus Washington D.C. bleibt bis auf weiteres untrennbar mit dem Etikett “Devil Shyt” verbunden. Die Beats liefert diesmal zum größten Teil Homie Beats Productions aus Deutschland – DJ Mystical One, Ressurrector und R.I.T. füllen auf “The Demonic Influence” eher die Lücken. Allen beteiligten Produzenten kann man ein gutes Gespür für den Aufbau von Atmosphäre attestieren: düstere Flächen und apokalyptische Soundscapes dominieren das Geschehen, wer den ganzen Stuff aus der zweiten Horrorcore-Generation feiert, kommt also sicher auf seine Kosten.
Auf der anderen Seite fallen aber auch technische Mängel auf: die Drumsets wirken auf Dauer sehr monoton, da hätte man noch mehr ausprobieren können. Und die Vocals werden immer wieder vom Sound überlagert: gerade Koopsta Knicca sieht da mit seiner dünnen Stimme schnell kein Land mehr, seine Verse in “Blaque On Tha Track” und “Reload” sind die Enttäuschung des Albums. Ansonsten ist “The Demonic Influence” wieder mal ein Schaulaufen der üblichen Verdächtigen: Valtiel, Dosia Demon, Queen T, Brothaz Grimm und Da Evilist und so weiter und so fort. Wirklich viel Talent hat keiner von ihnen, aber manchmal läuft’s dann eben doch wie am Schnürchen: vor allem “Black Magic” und Massacre 2″ bangen was das Zeug hält. J Blaque selbst schlägt sich den Umständen entsprechend ganz gut, wobei seine Lyrics so eindimensional sind dass es manchmal fast schon klingt wie Satire. Beispiel: “Sadomasochism Killing”. Ein Tech N9ne hätte sich zu dem Thema irgendeine Serienkiller-Story aus den Rippen geleiert, J Blaque wiederholt einfach gefühlte 50 Mal den Titel. Das hat vielleicht in den 90ern in Memphis geklappt, für 2011 ist es zu wenig.
Im top produzierten “Outro” (hätte ich gern als richtigen Track) gehört kündigt J Blaque schon sein nächstes Projekt an, ein Collaboalbum mit Evil Pimp. Bleibt zu hoffen dass man die aufgezählten Schwächen bis dahin ausgemerzt hat und die guten Ansätze weiter ausbauen kann. Auf dem Cover von “The Demonic Influence” lodern die Flammen der Hölle, aber die Wahrheit ist, dass einen der Inhalt dann doch eher kalt lässt.
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