Ital Tha Ruffian – The Enemy
Extremer jamaikanischer Slang, bis zum geht nicht mehr reduzierte Beats und jede Menge Wut im Bauch – das kennen wir doch irgendwo her?! Unwillkürlich schießen mir Namen wie Don Jagwarr oder Wise Intelligent in den Kopf. Mit Ital The Ruffian und seinem rigoros mit “The Enemy” betitelten Debüt bekommen diese Herrschaften im Jahre 1995 gute Gesellschaft aus Philadelphia. Auch wenn der grimmige aufgelegte Ruffian seinen Stilverwandten nicht ganz das Wasser reichen kann sind die Parallelen offensichtlich – es geht gegen den Feind.
Der Feind – das sind die Rassisten, die Machthaber, die Batty Bwoys und alles was in der Regeln eben sonst noch so im Fadenkreuz eines Conscious-Rappers kreucht und fleucht. Das klingt freilich wenig spannend und nüchtern betrachtet ist es in erster Linie auch eher die überschaubare Spielzeit von 38 Minuten – inklusive Intro, Radio Edit und zwei Instrumentals – die den zeitweise schon packend zu Werke gehenden Ital vor dem technischen K.O. durch Langeweile rettet. Die Beats von mir gänzlich unbekannten Menschen wie Black Key und The Super T stampfen ohne nennenswerte Höhe- und Tiefpunkte von Anfang bis Ende durch und machen im Zusammenspiel mit den stimmkräftigen Vocals kurzfristig durchaus Laune. Zwar gerät der triste Titeltrack schnell in Vergessenheit, doch machen die folgenden Songs das mit links wieder wett.
Ob es nun das vergleichsweise verhaltene “Rally Back” ist, die rüden “Kill It Dead”-Brüllereien mit “Born To Roll”-Sample und onyx-artigen Shouts im Chorus oder der kräftig pöbelnde “Harsh Funk” mit Support von den Tainted Mindz und Da Bumrush – Ital Tha Ruffian schaukelt sein Baby sicher über die 5-Punkte-Hürde. “The Enemy” bietet rundum passablen Hardcore-Rap – allerdings wohl nicht für jedermann: hier kommt nur auf seine Kosten, wer sich mit auf’s Wesentlichste reduzierter Kost anfreunden kann.
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