IMAKEMADBEATS – S/T
Der in Memphis, Tennesse und Orlando, Florida groß gewordene und jetzt in NYC lebende Produzent NeMo ist, wie so manch andere Kollegen, ein wenig schizophren. Beim Produzieren mutiert dieser nämlich mad-scientist-mäßig in sein Alter Ego IMAKEMADBEATS, der sich in einigen Skits seines gleichnamigen Produceralbums selbst die Ehre gibt. Mit tiefergelegter Stimme und begrenztem Wortschatz, der damit auch schonmal irritierte Frauen verschrecken mag.
Und da sich IMAKEMADBEATS nicht wirklich über die gesprochene Sprache ausdrücken kann, hat er eine ganze Armada an Gastrappern eingeladen, die das für ihn übernehmen. Mit dabei sind einige bekannte Veteranen des trueschooligen Sounds, die wohl nie wirklich arbeitslos werden können: Planet Asia, Steele von Smif-n-Wessun und Planet Asia, um einige zu nennen. Der große Teil jedoch speist sich aus unbekannten Newcomern, denen hier eine Plattform gegeben wird, um auf sich aufmerksam zu machen. Alle Rapbreiträge sind durch die Bank weg solide, es gibt im großen und ganzen keinen, der in irgendeiner Art und Weise aus der Reihe tanzen würde, weder positiv noch negativ.
Bei sovielen Gästen bleibt für “IMAKEMAAAAAAAADBEATS” natürlich mehr Zeit, um sich seiner Leidenschaft zu widmen, im Labor Beats zusammenschrauben. Diese bleiben im Grunde ihres Herzens der gleichen musikalischen Ausrichtung wie der Rapper, die drauf sind, treu. Größtenteils bekommt man also ostküstig geprägten Sound spendiert, der nicht an Samples typischer Herkunft geizt und dessen Snares sich stets trocken mit den Kicks und Bassdrums abwechseln, während die Basslines gemütlich vor sich her grollen. Bei “I Bet” jedoch packt man aber auch mal die simplen Synthies aus, deren verspielte Melodie durch den Track führt, was vielleicht nicht jedermanns Sache sein wird, aber auf jeden Fall einen Funken Abwechslung reinbringt. Da zeigt “Spazz” schon eher wie es hätte gehen können, wenn dort die Synthies einem elektrischen Zischeln gleichen und sich gut in das übrige Soundbild des Tracks einfügen. Und bei “The Clapz” besteht die Unterlage u.a. eben aus diesen Claps.
Insgesamt betrachtet mangelt es jedoch an echter Kohärenz. Das immer wieder auftauchende “IMAKEMAAAADBEATS” erinnert sogar eher an ein Mixtape, bei dem der DJ immer wieder seinen Namen dazwischenshouten muss, weshalb die Wahrnehmung als richtiges Album mit einem stimmigen Gesamtbild, auch weil die Produktionen nicht herausstechend genug sind, eher schwer fällt. So bleibt ein ambtioniertes Werk, das am Ende des Tages jedoch nur die Feststellung zulässt, dass die Beats seines im Hintergrund agierenden Hauptprotagonisten nicht einzigartig und gut genug sind, alsdass es eines Produceralbums tatsächlich benötigt hätte. Trueschoolheads werden jedoch etwas Stoff bekommen, der ihnen gut munden dürfte. Aber nicht für lange.
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