Illicit Outlook – Too Illicit
Viele Rapklassiker hat das 50.000-Einwohner-Städtchen Saginaw/Michigan nicht gerade hervorgebracht und auch dieses 1999 gedroppte Album läuft nur unter ferner liefen. Das Trio Illicit Outlook setzt sich aus Crazy Al, Big C und Napalm zusammen, der früher unter dem Namen Daddy Madd unterwegs war und bereits 1993 eine erste Single droppen konnte. Ihr Album “Too Illicit” steckt noch tief in den 90ern und versucht offensichtlich den lokalen G-Funk am Leben zu erhalten. Ein Projekt, das von vornherein zum Scheitern verurteilt ist, weil bei Produzent Mr. Smooth (Smooth Side Records) absolute Kreativ-Flaute herrscht.
Die Aufnahmequalität von “Too Illicit” ist niedrig, das Mastering Schlamperei vom Feinsten. Es gibt Alben, die mit solchem Lo-Fi-Sound ganz gut fahren – dieses gehört definitiv nicht dazu. Dabei ist die Gruppe raptechnisch im Prinzip gar nicht so übel aufgestellt, auch wenn Big C’s grotesk schlechter Auftritt im Titeltrack anderes vermuten lässt. Ob auf die tränenreiche Tour wie in “Death’s Eye” und “It’s A Prison” oder Verschwörungstheorien spinnend in “Infilitration”, man bemüht sich um Abwechslung und kann in diesen drei Fällen auch auf halbwegs brauchbare Beats zurückgreifen. Noch eine Ecke besser ist “Crooked Smile” ausgefallen, in dem über einer simplen, aber sehr effektiven Keyboardmelodie mächtig Frust geschoben wird – für mich der beste Track des Albums. Im düsteren “Shiesty” stört dagegen Mr. Smooth mit runtergepitchter Stimme, ein Effekt, der ihm so gut zu gefallen scheint, dass er ihn gleich in mehreren Tracks einsetzt.
Der Rest ist eine einzige Qual, besonders in der Mitte (# 7 bis #11) bricht “Too Illicit” komplett ein und macht selbst dann keinen Spaß mehr, wenn man sich auf die B-Produktion einigermaßen eingestellt hat. Der miese Posse Cut “Final Contact” mit einigen eher peinlichen Gastauftritten setzt den Schlußpunkt unter ein letzten Endes von vorne bis hinten überflüssiges Album.
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