Hustler E – Mama Raised A Hustler
Hustler E und seine 254 Street Bosses sind so etwas wie die Platzhirsche in der überschaubaren Rapszene von Waco/Texas. Zwei Jahre vor dem Gruppenalbum “Texas Money” legt Hustler E als Kopf der Gruppe vor und präsentiert über Definite Records sein Solodebüt “Mama Raised A Hustler”. Sonderstatus hin oder her, die Scheibe hinterlässt einen ziemlich zwiespältigen Eindruck.
Einerseits gibt es hier zwei, drei wirklich hochklassige Straßenbanger zu hören, die auch über Waco hinaus locker konkurrenzfähig sind. Andererseits hat die Albumproduktion von 20/20, Cherokee Mac und Hustler E selbst immer wieder ihre Durchhänger und macht stellenweise einen eher amateurhaften Eindruck. Auch die Tatsache, dass die Gesamtspielzeit sich bei gerade einmal 13 Tracks auf knapp 70 Minuten beläuft, die Songs also alle ziemlich lang sind, ist nicht unbedingt ein Plus. Weil Hustler E nicht gerade der facettenreichste Rapper ist, schleicht sich irgendwann zwangsläufig Monotonie ein. Dabei ist der Mann mit seiner schmutzigen Stimme zum Rappen eigentlich prädestiniert.
Das zeigen vor allem die ersten drei Songs. Ob im langsam dahin zockelnden “Don’t No Me” oder dem bösen Hardcore-Geschoss “Where Niggas Die” – Hustler E schmeißt die Show mit links und gibt mit knallharten Versen über seinen Hustle, über Drogen und Morde gleich die inhaltliche Richtung für den Rest des Album vor. Direkt im Anschluss folgt mit “White Bitch” wohl das Highlight der Veranstaltung. Hustler E fährt den besten Beat des Albums auf, A-1 Excubar von den Smugglas klinkt sich als Gastrapper ein und dann gibt’s für stattliche sechseinhalb Minuten Dealergeschichten aus eigener Erfahrung. Natürlich geht es hier nicht um hellhäutige Schlampen, sondern um den Stoff aus dem Hustler E’s (Alb-)Träume sind: “Do you know that white bitch / she can get you murdererd, locked up or rich…” Wacocaine eben, diese Linie zieht sich ja durch alle seine Alben.
Neben einigen Gesangs- und Rapeinlagen von T-Lady taucht auch 20/20 von den Smugglas zweimal am Mic auf – wer den Sound mag, sollte sich auch deren Album “Little Waco Wide Open” nicht entgegen lassen. Ich für meinen Teil finde den Einstand von Hustler E eher durchwachsen: das ist alles nicht unbedingt schlecht gemacht, aber der besondere Kick fehlt.
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