Humiside Soldiers – 4 Death
Es ist das Jahr der großen Offensive. 1998 träumt man in Dallas von der “Lock Down Era”, haut ein Album nach dem anderen raus, das Marketing läuft auf Houchtouren. So kommt auch Kanine, äußerst rüde zu Werke gehendes Gründungsmitglied der Lockdown Inmates, zu seinem längst fälligen Soloalbum “4 Death”. Und wieder zeigt sich dass die LDI’s nicht von ungefähr zum Härtesten gehören was der Markt jemals hervorgebracht hat. Ein Album, hart wie Granit – Kanine gießt mit Zeilen wie “mass murder on the world is the only way I clean ‘em out” lodernden Zorn über die Erdkugel, die extremen Bässe prügeln dumpf in den Magen, dazu allerorten wahnsinniges Geschrei und verbale Gewalttaten.
Da brüllen sich Kanine und sein Mentor Oak Cliff Assassin im schauerlich harten “Murder Paragraphs” gegenseitig ins Ohr dass selbst mir als nur passiv beteiligtem Dritten schier die Augäpfel aus den Höhlen poppen. Da treibt ein von allen guten Geistern verlassener Strict-9 im nicht weniger bösen “Where Da Gangstaz, Hustlaz, Killaz?” den Irrsinn auf ein neues Rekordlevel und führen sich in Puttin’ It Down (Part 2)” die komplett versammelten Inmates auf wie im Tollhaus, geschlossene Abteilung. Wer insgeheim auf eine kurze Ruhepause gehofft hat wird bitter enttäuscht: Pardon wird nicht gegeben! Ein wutschnaubendes Hass-Stück nach dem anderen: “4 Death”, “Killa Shit”, “Misfit Murderer”, “Get My Change Right”, “Crunk”, “Scared”, “Keep It Hard” – im völlig bekloppten “$ 19.95″ geht dieser rappende Amokläufer gar soweit dass er in einem wahren Stimmgewitter für ein geringes Entgelt die Tötung lästig gewordener Damen anbietet.
Wem bei derart schwarzem Humor nicht das Lachen im Hals stecken bleibt, kann sich das Teil bedenklos klarmachen. “4 Death” ist aufgrund seiner durchgehenden Härte selbst im konkurrenzstarken Inmates-Umfeld noch eine auffällige Erscheinung, locker eines der blutigsten Lock-Down-Album überhaupt. Zarte Gemüter und psychisch Labile sollten Abstand halten…
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