Hitman Sammy Sam – The Step Daddy
Der “alte” ATL’sche Haudegen ist mittlerweile also “Step Daddy”, und das bemerkenswerterweise in Partnerschaft mit Universal. Das ändert aber nichts daran, dass er nimmermüde darauf beharrt, der einzig wahre Repräsentant für Atlanta zu sein. Nicht so wie der von ihm als Plagiat bezeichnete Konkurrent Pastor Troy. Der sei ja schließlich nicht aus ATL sondern aus Augusta. Zudem habe der, ich zitiere: “Busta from Augusta”, sich seinen musikalischen Stil und sogar sein Äußeres, in Form des heiß geliebten Ziegenbärtchens, angeeignet. Diese angriffslustigen Ansagen sind bei “Imposter” zu hören.
Aberwitzigerweise beweist Sam nur einige Minuten später wie wahnsinnig originell und innovativ er doch ist, indem er mit Phrasen wie: “We’re rowdy and bout it, bout it” oder: “Where my bout it bitches at” quer über diese Scheibe um sich wirft. Mmmhhh, das hat man doch alles schon einige Jahre vor dieser Veröffentlichung gehört. Warum ich mich so ausführlich mit so einem lapidaren und langweiligen Gedisse aufhalte? Weil es so ziemlich das Interessanteste ist, was hier geboten wird. Es gibt zwar einige ganz gut gelungene Nummern wie das einleitende, mit Synthi- und Orgelsounds ausgestatte “What About It” oder das nach Westcoast klingende “Keep It Gangsta”. Auch das wieder mal an Pastor Troy gerichtete “Uh Huh” kann man sich ohne Mucken geben. Und wenn vom eigens gelebten “Thug Life” berichtet wird, bleibt man auch gerne dabei. Doch alles schnell erloschenes Strohfeuer. Um länger zu brennen, klingen die Sachen zu wenig individuell und austauschbar. Mit anderen Worten, der “Hitman” trifft nicht ein einziges Mal voll ins Schwarze.
Frappierende Fehlwürfe hingegen gibt es z.B. mit dem desolaten Dancefloor-Debakel “Step Daddy”. Umso übler ist es, dass es ausgerechnet dazu noch einen nicht minder minderwertigen Remix gibt. Knapp die Hälfte der Produktionen gehen klar, schaffen es jedoch nicht, sich in meinem von Rapmusik übervölkerten Gedächtnis langfristig ihren Platz zu sichern. Totalausfälle finden sich nur wenige ein, Überflieger jedoch genau so. Die Frage “Do You Like This Hitman?” beantworte ich mit: Es geht so.
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