Hip Hop Maniac – Whom Shall I Fear
Dämlicher als sein Name ist vermutlich nur die Mission von Hip Hop Maniac, die er knackig auf den Punkt bringt: “Free the mindstate of all Hip Hop listeners”! Jawollja. Wie auch immer: man sollte meinen, dass der weitgereiste Rapper und Produzent aus Minneapolis auf seinen unzähligen Stationen genügend Inspirationen für ein halbwegs interessantes Rapalbum sammeln konnte. Die Aufnahmestudios für sein zweites Full Length (das Debüt “Crown Royal” ist 1999 erschienen) sind jedenfalls quer über die Landkarte verteilt. Chicago, Philadelphia, St. Paul, Las Vegas – alles mit dabei. Aber das bringt natürlich wenig, wenn sich bei einem Artist Hängengebliebenheit und Talentfreiheit die Waage halten und das Ergebnis eine Scheibe ist, die in ihren besten Momenten wie unterdurchschnittlicher Conscious Rap von 1994 klingt.
Das fängt bei den alles andere als taktsicheren Raps an, die man sich hier in Ermangelung von Features sechzig anstrengende Minuten am Stück zu Gemüte führen darf. Besonders wenn Maniac sich an schnelleren Parts versucht, zuckt der Finger öfter mal vorzeitig zur Skiptaste. Es geht mit den Lyrics weiter, in denen der “Freestyle Fanatic” oft wahllos aus dem Wörterbuch zusammgeklaubte Reimwörter aneinandereiht, natürlich ganz viele Wack MCs battlet, die schwarze Frau in Gedichtform als “Goddess” preist und all sowas. Sich also nicht die geringste Mühe macht, darüber hinwegzutäuschen, dass die Uhren für ihn irgendwann in den ganz frühen 90ern stehengeblieben sind. Bleiben noch die Beats, für die man sich ein halbes Dutzend Mitproduzenten an Land gezogen hat. Was sich immerhin im Falle von Abasalom Yuhannah gelohnt hat, der mit dem wuchtig nach vorne schiebenden Titeltrack für einen der wenigen brauchbaren Momente des Albums sorgt.
Allgemein ist der Sound von “Whom Shall I Fear” von optimal aber weit entfernt, ziemlich kantig und grob gehalten, hier mit ein paar bekannten Samples, da mal mit Live Bassline, immer wieder auch schlecht abgemischt . Falls das Ganze eine Hommage an die Goldene Ära und/oder gewisse “HipHop-Tugenden” werden sollte, ist der Schuß also gründlich nach hinten losgegangen. Was Hip Hop Maniac natürlich nicht daran gehindert hat, im Dienste der Sache bis heute fleißig weiter zu veröffentlichen: sein jüngstes Meisterwerk “Humanoid Destructo” ist gerade erst vor ein paar Monaten erschienen.
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