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Hieroglyphics – 3rd Eye Vision

Ein bisschen sind die Hieroglyphics so etwas wie das gute Gewissen des Oakland-Rap: immer im Dienste der guten Sache unterwegs, positiv grundeingestellt, (rap-)kulturbewahrend ja sowieso. Obwohl die Gruppengründung durch Del Tha Funkee Homosapien in die frühen 90ern zurückreicht, mussten sich die Fans trotzdem ein paar Jährchen gedulden bis das erste Studioalbum der zehnköpfigen Crew in den Ladenregalen stand. Neben dem nasengepiercten Cousin von Ice Cube mit an Bord: Tajai, Opio, Toure, Phesto, A-Plus, Casual, Pep Love, Jay-Biz und Domino.

Dabei ist “3rd Eye Vision” – der Größe des Projekts zum Trotz – noch nicht einmal das Beste, was unter dem unverwechselbaren Logo veröffentlicht wurde. Im Gegensatz etwa zu einem Meilenstein wie “93 ‘Til Infinity” von der Spaltgruppe Souls Of Mischief kommt diese nicht weniger als 22 Tracks umfassende Scheibe angesichts des Veröffentlichungsjahrs fast schon altmodisch daher. Gemütlich brummende Beats, smoothe Samples und Wordplay vom Allerfeinsten, aus sehr viel mehr besteht das Rezept der Hieros eigentlich nicht. Dass es trotzdem so gut klingt, liegt am maximalen Einsatz jedes einzelnen Mitglieds, angesichts der zahlreich eingestreuten Solotracks ja auch nicht anders zu erwarten – besonders Pep Love, Tajaj und der energiegeladene A-Plus können diesbezüglich Extrameriten einstreichen. Ausfälle müssen erfreulicherweise nicht verzeichnet werden, dafür ist die Hieroglypics Crew hier schlicht und einfach auf einem viel zu hohen Niveau unterwegs und fügen sich die einzelnen Lieder zu passgenau in das geschlossene Gesamtwerk. Trotzdem scheinen drei Songs doch noch ein Stück herauszuragen: neben dem in der Regel wohl am meisten bejubelten “You Never Knew” müssen hier auf jeden Fall das artverwandte “One Life One Live” und das minimalistisch-düstere “No Nuts” genannt werden.

“3rd Eye Vision” ist zwar kein Stück visionär und hätte angesichts der geballten versammelten Kompetenz eigentlich noch weitaus aufsehenerregender ausfallen müssen. Trotzdem: den ein oder anderen Sommer wird uns die Scheibe mit Sicherheit noch verschönen. Und weil das noch immer auf viel zu wenige Rapalben zutrifft, sacken die Jungs hier standesgemäße siebeneinhalb Punkte ein.

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