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Herm – Solo Album

Herm und ein Solo Album? Als ich erstmals von diesem Release (1998) hörte war ich ziemlich skeptisc, Herm kann nun mal nicht rappen. Da mögen die Textinhalte noch so sozialkritisch und street-lastig ausgelegt sein – die Verse des Hunterspointers klingen holprig und einfach unbeholfen. Wenn der Mann loslegt denkt man, er spricht gerade das Intro, dabei soll das hölzerne Gerede schon einen Rappart darstellen. Wir können wirklich von Glück reden, dass der Begriff “Solo Album” dann auch wirklich nicht mehr als ein schlechter Witz ist, denn auch hier sind wieder Unmengen von Prominenten aus der Bay Area zu hören.

Die Beats wurden im Vergleich zu den beiden “Trying To Survive In The Ghetto”-Alben nicht wesentlich verändert, stellenweise vielleicht etwas vervollkomnet, was also heißt dass den Hörer wieder kompakte Basslines und die typischen, drahtigen Frisco-Synthies in rauhen Mengen erwarten. Sehr weit aus dem Mittelmaß herausragend präsentiert sich dabei “Some Love” mit Big Lurch und Donnie Baby – Beats und Melodie fressen sich regelrecht im Ohr fest und spätestens wenn Donnie Baby seinen Part anstimmt, kann man guten Gewissens von klassischem Material sprechen. Schade, dass die restlichen Tracks diesen starken Eindruck nur ansatzweise unterstreichen können. Aber auch wenn die ganz großen Knaller ausbleiben so hat das Album doch seine Momente: “H.R.D. (Hard Rugged & Dangerous)” mit Reddy B., Lyrical Assassin und T-Lowe baut auf gediegene Produktionen, Hitman (von der RBL Posse) und sein “Pass The Joint” lassen wir auch noch durchgehen, ebenso wie das zwar gewöhnungsbedürftige, letzten Endes aber doch erträgliche “The Ghetto” mit namhaftem Support von U.N.L.V., Guce & Cellski. Kein Pardon kenne ich allerdings bei nichtssagenden Nummern wie “Brother Brother” mit JT The Bigga Figga oder fürchterlichem “Life Is Real”-Geschnulze unter Mittäterschaft von Black C.

Auch der Rest der Mannschaft hält sich an diesen Eindruck: “Solo Album” bietet zuviel Durchschnitt, als dass man von einem guten Album sprechen könnte. Nicht genug, dass sich Herm als Wannabe-Rapper selbst die Tour vermasselt, auch die Beats bleiben ein ums andere Mal auf der Strecke. Da muss mehr laufen.

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