Hell Razah – Heaven Razah

Schon seit geraumer Zeit beehrt Sunz of Man Member Hell Razah seine treue Fanbase immer wieder mit neuem Material. Ob nun Solo oder im Verbund mit z.B. Shabazz the Disciple, Razah bleibt beständig produktiv, seine Musik bleibt beständig im Stil der Wu-Tang Killabees der Neuzeit, die warme Soul- und Streichersamples, sowie klassisch ausgerichtete Drumsets für sich gepachtet zu haben scheinen. Und Razah bleibt beständig…langweilig.

Im Alter wird man ja bekanntlich ruhiger und gelassener, anders ist es wohl nicht zu erklären, weshalb die einstige durchaus energische Delivery aus SoM oder Black Market Militia Zeiten einer eher drucklosen Vortragsweise weichen musste, die bisweilen an die von Kollege Killah Priest erinnert. Dabei lässt er technische Finessen ebenso missen wie Charisma in der Stimme. Razah ist halt kein Guru und so wird aus ihm garantiert kein neuer “King of Monotone”. Wenig überraschend ist weiterhin, dass auf “Heaven Razah” nichts überraschendes passiert. Musikalisch zwar größtenteils sehr solide und dem Fan wieder Freudentränen in die Augen treibend, ist das Album doch gleichzeitig meilenweit entfernt von irgendwelchen Innovationspreisen.

Herausstechen tut in der Hinsicht jedoch “Fear Of God”, welches durch ungewöhnliche, schräge und hohe Klänge punktet. “Return Of The Renaissance” schlägt in der Mitte des Albums eine überraschend heitere Richtung an und glänzt auch mit einem wie immer glänzend aufgelegten R.A. the Rugged Man (der auch ein ums andere Mal seinem Gastgeber die komplette Show stiehlt – der Beat wurde eindeutig für ihn gemacht). Und “Selah” weiß durch eine sehr besinnliche Produktion angenehm aufzufallen. Und inhaltlich? Im Prinzip der ewig gleiche, gemochte Mix aus Religion und Hoodtales.

“Heaven Razah” ist an und für sich vollkommen korrekte Rapmusik für Fans, Undergroundliebhaber und Back-in-the-days-Romantiker. Zweifelsohne muss man aber auch festhalten, dass man anno 2010 bis auf den Realkeepin’ Award mit diesem Sound absolut nichts reißen wird, denn dazu ist das Gebotene einfach zu durchschnittlich und anachronistisch.