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Haze – presents… New York Reality Check 101 (Mixed By DJ Premier)

Ich frage mich wirklich warum dieses Payday-Release unter Haze (meines Wissens nach ein Graffiti-Artist) läuft, wo doch DJ Premier von GangStarr die Songs abgemixt hat und in einigen eingestreuten Interludes mit Mr. Dave The Great durchs Programm führt. Die Scheibe hätte sich unter seinem Namen sicher um Einiges besser verkauft, wo sich doch die Gästeliste liest wie das Who-Is-Who guter Undergroundmucke von Amerikas Ostküste.

Den Anfang macht J-Live mit “Braggin’ Writes” (gute Rhymes, eher unauffällige Produktion), gefolgt von Brainwash, deren “Break It Down” mir schon mehr zusagt (düstere Streicher + wuchtiger stampfender Beat = Hit). Den ersten wirklich überragenden Track sehe ich in “Off Balance”, eingespielt von Laster, mit freundlicher Unterstützung von keinem geringeren als Boston-Legende Edo.G, der mit Rhymes begeistert wie: “any challenger can get hung like a calendar / and changed by the month, I remain in the front”. Auf Tape Kingz war damals (1997) ein junges Talent namens G-Dep gesignt (welcher hier mit seinem total unkonventionellen “Head Over Wheels” überzeugt) – wie man weiß, ist besagter G-Dep inzwischen einige Sprossen auf der Leiter zum großen Geld emporgestiegen und heute bei Puffy unter Vertrag, wo er jüngst sein Debüt droppte. So schnell kann’s gehen.

Gilt auch für Choclair aus Toronto, Kanada (von wegen New York…), der inzwischen auch schon auf zwei relativ erfolgreiche Solo-Alben zurückblicken kann und hier mit dem autobiographischen “21 Years” aufwartet. Im Gegensatz dazu operieren Gruppen wie Natural Elements oder auch L The Head Toucha (representin’ Boston) weiterhin in den tiefsten Tiefen des Hip-Hop-Underground. Einen klaren Höhepunkt des Albums liefern uns die Shades Of Brooklyn mit “Change”, einem sehr persönlichen Track, in dem ein jedes Mitglied der Truppe über wunderschön federndem Piano-Beat unterschiedliche Lebenserfahrungen reflektiert. Dann stimmt Rezidue seinen “Inner City Blues” an: perfekter Beat für’s Auto, dazu eine Mic-Show die noch lange nachhalt – großer Track.

Gilt leider nur eingeschränkt für “Mixmaster” von Jack The Ripper und Black E-Starr (zusammen: Brainsick Mob), denn obwohl die Produktion recht gut gelungen ist, und auch die Texte ausnahmsweise mal nicht allzu durchschaubar sind, mag sich die rechte Wirkung doch nicht so recht entfalten. Auch ein Gast hat sich auf den Track verirrt, ein mir unbekannter, namentlich im Booklet nicht aufgeführter Ragga-Styler, der sich definitiv gut einfügt. Unterbrochen wird der MC Reigen (außerdem vertreten: Company Flow, Street Smartz, Godfather Don und Finsta Bundy) durch Primos Erklärungen und Ausführungen zu Underground-Hip-Hop im Allgemeinen, gegenseitigen Respekt innerhalb der Community und allerlei mehr.

Wäre schön, wenn sich der große Beat-Meister eines Tages an sein Versprechen, dass er uns vor mittlerweile schon über fünf Jahren gegeben hat erinnern würde, und ein “New York Reality Check 202″ Wirklichkeit werden würde…

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