Haystak – Portrait Of A White Boy

Seinen Majordeal ist er schon wieder los: für sein fünftes Album ist Haystak bei 40 West Records untergekommen, wo vor ihm auch schon Lil Gin und Mr. Del veröffentlicht haben. Wie der Titel schon andeutet, ist das Album diesmal betont persönlich gehalten. Damit knüpft der Landjunge aus Tennessee nahtlos an seine besten Tracks aus der Vergangenheit an. Die sollte man allerdings schon mögen – wer mit Stak bisher wenig anfangen konnte, wird hier garantiert schnell abschalten.

Große Features gibt es diesmal keine: abgesehen von Pistol, der die Hooks von “Hustle & Flow” und “Still You Doubted Me” geschrieben hat, verlässt sich Haystak voll und ganz auf sich selbst. Auch auch hinter den Kulissen sind nur alte Bekannte zugange. Sonny Paradise von Street Flavor Records schultert die Produktionsarbeit im Alleingang und fährt recht melodische, manchmal etwas arg glatte Beats auf. Dale Babb ist hier und da an Bass und Gitarre zu hören und Shannon Sanders darf zwischendurch mal einen Chorus singen. Diese Konzentration auf das Wesentliche tut Haystak, der stellenweise verblüffend an SPM erinnert, in jedem Fall gut. Denn auch wenn er nach wie vor nicht der Überrapper ist – er hat wenigstens etwas zu erzählen.

Zum Auftakt werden in “Fight, Write, Die” erst einmal diverse Vorurteile gegen weiße Rapper angesprochen, auch in “Red Light” und natürlich “First White Boy” taucht dieses Thema auf. Ungewöhnlich kleinlaut gibt sich Haystak da: “I’m just a white boy from nowhere, overweight with crooked teeths / perhaps my imperfections are the reasons people fuck with me”. Passend dazu wirkt das ganze Album wie ein Seelenstriptease, offenherzige Tracks über Familienthemen wie “Dadgummit”, “Still You Doubted Me” oder “Strangest Dream” hat man aus dem Street Flavor Camp in dieser Form noch nicht gehört. Eine nette kleine Scheibe auf jeden Fall, die produktionstechnisch allerdings ruhig noch etwas “schmutziger” klingen könnte.