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Hard Knocks – School Of Hard Knocks

Die Hard Knocks teilen das Schicksal vieler Gruppen aus der sogenannten Goldenen Ära: Album rausgebracht, kurz gehypt worden und dann auf Nimmerwiedersehen in der Versenkung verschwunden. Was in diesem Fall wirklich bedauerlich ist, denn die aus Hardhead (Rapper) und Stoneface (DJ) bestehende Zweier-Combo hat hier einen äußerst vielversprechenden Longplayer vorgelegt. Schon 1990 war das Duo aus der Bronx unter dem Namen 3’Da Hard Way kurz auf der Bildfläche erschienen und hatte die 12-Inch “Dirty Cop Named Harry” gedroppt – und genau mit diesem Song startet man jetzt auch ins Album.

“School Of Hard Knocks” ist eine extrem politische, aber keine extremistische Scheibe. Die ersten Zeilen von “Young Black Male” bringen die Motivation des Duos auf den Punkt: “I see the streets like a owl sees in the darkness / back in the hood I wasn’t soft or the hardest / just a young black male / I didn’t ask to come here straight out the womb into a black hell”. Damit grenzen sich die Hard Knocks zumindest deutlich von Gesinnungsextremisten wie Public Enemy, Apache und Konsorten ab.

Was nicht heißen soll, dass wir es hier nicht auch mit einem vehementen Anti-Album zu tun haben, zumal New York City um diese Zeit die höchste Verbrechensrate seiner Geschichte verzeichnet. Hardhead rappt gegen korrupte Bullen, die sich über das Gesetz stellen (“Dirty Cop Named Harry”), gegen schwarze Sklavenmentalität (“Nigga For Hire”), gegen Vergewaltigung (“Hands Of A Stranger”) und gegen alles was sonst noch schief läuft in der South Bronx. An inhaltlicher Schärfe fehlt es nicht, aber so ganz will der Funke trotzdem nicht überspringen: die Raps sind für derartige Themen reichlich emotionslos und klingen auch in jedem Track mehr oder weniger gleich.

Besser sieht es da auf der Produktionsseite aus. Nicht nur, dass die Spear Chuckers so mit die ersten sein dürften, die den Southside Movement-Klassiker “I’ve Been Watching You” für sich entdeckt haben; auch sonst erlauben sie sich keine Schnitzer. Tempomäßig geht’s mal hoch mal runter, die Samples sitzen, alles vom Feinsten hier, da nimmt man auch auch einen Song wie “Ghetto Love” ohne Murren mit. “School Of Hard Knocks” ist schon ein kleiner Klassiker – komisch, dass da nie nachgelegt wurde.

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