Hard Boyz – Potential Murder Suspects
“Here They Come”, The Hard Boyz, und das bereits zum dritten Mal. Nach ihrem Klassiker “A-Town Hard Heads” und dem ruf-festigenden Zweitling “Trapped In The Game” scheint das Trio aus Atlanta (Georgia) auch im Jahre 1998 noch gewillt zu sein, für die gute alte Gangsta-Sache einzustehen. Leider kann das 14-Track starke – über Power Records veröffentlichte – “Potential Murder Suspects” nur bedingt an die tollen Leistungen der Vergangenheit anknüpfen.
Es sind vor allem die Beats, die hier in ihrer einfallslosen Art für gepflegte Langeweile sorgen. Schon schade, dass man in gerade mal zwei traurigen Tracks demonstriert, was man zu leisten imstande ist. So sticht zum einen das dunkle, mordsharte “War Stories” hervor, zum andern der von DJ Dollar Roc genial umgesetzte Remix von “Sick Psychotic Thoughts”, das wir im Original bereits auf “Trapped In The Game” genießen konnten. Überhaupt scheinen die drei harten Jungs K.T., Dee und Royal C unschlüssig auf der Stelle zu treten. So wurde unnötigerweise auch das mit Spice 1 eingespielte “Trapped” mit einem Remix versehen und unter dem Titel “I Now Know” an die weit zurückliegende Atmo des Debütalbums angeknüpft. Der Rest ist schnell erzählt: recht kompakte (dabei austauschbare) Produktionen überall, das Ganze garniert mit den erwartungsgemäßen, freilich etwas ausgelutschten Ghetto-Raps, die neben dem Image der Hard Boyz auch den Eindruck festigen, dass sich die Crew besser in den Ruhestand verabschieden sollte, bevor es eines Tages zu spät sein könnte.
Auch der auffällig große Anteil aus Flint, Michigan importierter Gastarbeiter am Mikrophon holt die Kohlen nicht mehr aus dem Feuer. Altmeister MC Breed gibt sich in “Think About It” die Ehre, der Titeltrack “P.M.S.” wurde mit Ghetto E von der Dayton Family und dem dieser nahestehenden Jake The Flake besetzt. Zwei richtig gute und jede Menge durchschnittliche Tracks später verabschiedet sich das – von mir eigentlich immer geliebte – Team auf nicht absehbare Zeit in die pure Bedeutungslosigkeit.
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