Guilty As Charged – G.A.C. Inmate
Eigentlich genügt ein einziger Blick aufs Cover, um die ganze Substanz dieses Albums zu beschreiben. Der Konvexspiegel eines Gerichtssaals zeigt uns die drei Rapper von Guilty As Charged ernsten Blickes und in Knastluft auf der Anklagebank. Im Hintergrund bevölkern Freunde und Verwandte die Holzbänke – die sogenannte “Straße” im Querschnitt also, zu Justitias Füßen versammelt. 14 Tracks und nur ein Thema: “Life Of A G”, durchexerziert von A bis Z.
G.A.C. erzählen von diesem Leben hinter der amerikanischen Glamourfassade, und sie tun es mit Nachdruck. Ihre unheilvollen Ghetto Tales tragen vielsagende Titel wie “Mr. Death”, “The Dope” oder “No Peace” und es wir hier tatsächlich gehustlet, gedealt und gemordet was das Zeug hält. Das erinnert manchmal – wie etwa im Titeltrack “G.A.C. Inmate – sogar ein wenig an die Geto Boys aus der Zeit von “Da Resurrection”, ist musikalisch aber doch unverkennbar in Lousiana verwurzelt. Dafür sorgt Hakeem, der gleich die komplette Platte im Alleingang produziert hat und eine hübsche Wagenladung Nola-Hardcore-Sound auffährt, so wie er da unten Mitte der 90er gern und oft präsentiert wurde.
Harte Kost also wo man nur hinhört, da stellt sich natürlich schon die Frage, ob zwischen Bangern wie “If I Got To Die” und “Silver Spoon” ein Liedchen wie “Swampthang (It’s Party)” unbedingt sein musste. Sei’s drum, ungeachter kleiner Makel haben Guilty As Charged hier ein schwergewichtiges Album eingespielt, das Fans des Genres ganz bestimmt zusagt.
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