Guillotine – Hard Ta Kill
Ihre Alben “Medieval Madness” und “Death Sentence” gelten vielen Südstaaten-Fans als klassisches Material, doch hat man seit sage und schreibe fünf Jahren nicht mehr viel von Guillotine gehört. Gerade nachdem Took mit seiner neuen Crew West TN Looney Mob 2001 das Album “From Tha Lay To Tha Dow” einspielte, glaubte kaum noch einer ernsthaft an ein Comeback. Und dann sind sie plötzlich wieder da – und wenn ich mir ihr neues Underground Mixtape “Hard Ta Kill” so anhöre, muss ich sagen: sie hätten’s vielleicht besser lassen sollen.
Wo Guillotine früher quasi als Inbegriff düsterer Hardcore-Mucke bekannt waren, geht es heute mit – der Name sagt schon viel – Take Yo Shirt Off Records alles schon eher Richtung Club. Viel zu viele Gäste auch am Start, darunter große Namen wie Koopsta Knicca, M.C. Mack, Indo G und Tom Skeemask. Statt “get wicked” wird heuer also lieber “get crunk” skandiert – und dieser Richtungswechsel kommt wirklich niemanden zugute. Zum einen versinken Guillotine damit in der grauen Masse des aktuellen TN-Rap – zum anderen muss der gelangweilte Hörer mitanhören wie seine Helden von einst Track für Track ihr eigenes Denkmal zerschlagen. Es gibt mit Sicherheit schlechtere Scheiben als “Hard Ta Kill”, doch wie hier der kommerzielle Schnellschuß versucht wird, das muss man wirklich nicht gehört haben. “R.E.A.L. Soldiers”, “South 8th Outlaws, “Lock Em In Da Trunk”, “Hoppin’ Out On Beale”, “Quick To Act Clowns”: alles schnell vergessen. Davon abgesehen braucht die Welt keinen weiteren Aufguss von Fabolous’ gern gesampeltem “Breathe”-Beat (hier: O.G. Bugsy Calhoun mit “In My Life”) und hat das Chopper Girl auf einem Guillotine Album absolut nichts (!!) verloren.
Der Titeltrack bietet mit seiner Halloween-Themeline wenn schon nichts Neues, dann doch wenigstens Hartes. Im streicherbestückten “Take Yo Short Off” gefällt vor allem die rabiat zur Sache gehende Meka B., von der ich gern mehr Material hören würde und auch “Lifestylez” und das abgedrehte Lunatic-Solo “Bride Of Lunat.i.c.” fallen positiv auf. Wie gesagt: “Hard Ta Kill” eignet sich zum nebenbei Hören durchaus, doch hat die ganze Sache mit Guillotine, wie man sie bislang kannte, nur noch am Rande zu tun.
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