Guillotine – Death Sentence
Gut zu hören, dass Guillotine es doch geschafft haben ihrem ersten Album “Medieval Madness” einen weiteren Longplayer folgen zu lassen, wo doch Tooks Solounternehmung mit Playa G (Resultat: “Diamondz & Woodgrain”) für etwas Unsicherheit meinerseits sorgte. Doch nun sind alle Zweifel ausgeräumt und die drei Schizos Lay Low, Lunatic und eben Took können ihrer nicht zu zügelnden Energie wie gehabt über Dirty Harry Productions freien Lauf lassen. Und bei diesem Spektakel wackelt von “Tennessee 2 Texas” mal wieder alles, was nicht niet- und nagelfest ist.
Im Gegensatz zum Debüt wurde hier und da etwas gefeilt und ausgebaut, vielleicht auch geglättet. Das soll nicht weiter stören, zumal es hier immer noch genügend Elemente des typischen Guillotine-Sounds zu hören gibt. Bühne frei also für letale Soundinjektionen wie “Kill Em All” (O-Ton: “take me to the Wizard of Oz, because I’m heartless / rip your fuckin’ skin of and throw it in the garbage”), die hektische Halloween-Adaption “Ol’ Gal”, “Bangin'” mit einem (wie immer) grandiosen Lunatic und auf den berühmten Punkt gebrachte Mid-South-Ovationen wie das makellose “Dig Dat”, die getrost an die große Glocke gehängt werden dürfen. Nicht, dass das Trio jemals Gefahr liefe, in Langeweile abzurutschen, doch bietet das mit der vollständig angetretenen DHP-Family verfasste “Deep” durch die Auftritte von O.G. Felony, Mr. Quikk, Cash Flo und Legacy eine entsprechende Erhöhung des Spaß-Faktors.
Dass gegen Ende der CD ein paar eher durchschnittliche Songs wie “No Ho’s No No” oder “Super Freaks” auftauchen, trübt den weitgehend lupenreinen Eindruck nicht nennenswert. Mit dieser Hit-Kollektion beweist die Truppe, dass sie das hohe Niveau von “Medieval Madness” auch im Jahr 1999 bombensicher halten kann und wohl auch in Zukunft für dunklen Rap südlicher Herkunft gut sein wird.
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