Grimm Real – Demise Of The Clone
Mike Smith ist eigentlich in ganz anderen musikalischen Gefilden zu Hause: der New Yorker hat sich als Drummer der in ihrem Bereich sehr erfolgreichen Death Metal/Deathgrind-Combo Suffocation einen Namen gemacht. Sein Soloausflug “Demise Of The Clone” kann somit als gehörige Überraschung bezeichnet werden. Schon allein deshalb, weil wir es hier mit einem, vielleicht sogar mit dem ersten Album überhaupt zu haben, auf dem Death Metal und Rap zusammenclashen.
Gemessen an der Tatsache, dass Smith, der hier unter seinem Rap-Alter Ego Grimm Real auftritt, das Album nicht nur eingerappt, sondern auch komplett produziert hat, halten sich die todesmetallischen Einflüsse allerdings stark in Grenzen. Der Kenner hört garantiert einige Riffs aus diversen Suffocation-Hits heraus, ab und zu lässt Smith die Drums ein bißchen knattern – aber im Großen und Ganzen ist das hier leider (!) eine ziemlich gewöhnliche Rapscheibe geworden. Und eine alles andere als gute noch dazu. Als Rapper schlägt sich Grimm Real zwar wacker, aber es fehlt seiner Performance an Rhythmus und zu oft wirken seine Verse wie vom Blatt abgelesen.
Auf der Beatseite sieht sieht die Sache leider nur unwesentlich besser aus. Auf Songs, in denen frontal auf die Kauleiste gegeben wird, wartet man vergeblich. Die meiste Zeit dümpelt “Demise Of The Clone” in behaglichem Tempo vor sich hin, in “Feel me Now” gibt’s sogar einen Schuss Reggae, und wenn’s dann mal etwas experimentell wird und zum Beispiel in “Ting Dem” kurzzeitig alle Genres zusammenkommen, dann schrammt das Ergebnis schon knapp an der Grenze zur Unhörbarkeit vorbei. Die große Ausnahme: “Sadness Of War. Unheimliches Glockengeklimper, düsterer Chorgesang, schleppender Beat, Samplefetzen im Hintergrund, dazu sehr entschlossen wirkende Raps – warum denn nicht gleich so!?
Letzten Endes hat sich Grimm Real hier wohl einfach zuviel zugetraut. Seine Drumkünste mögen unbestritten sein, aber das ist nun mal nicht alles: dieses Album hätte ein paar Gastauftritte bitter nötig gehabt. So aber ist Culture Fittz aus Grimm’s (nie wirklich aktiv gewordener) Dedrep Click der Einzige, der auf “Demise Of The Clone” ein bißchen mitmischen darf – das ist zu wenig. Und ein paar Jahre später, 2007, sitzt Mike Smith bei den Aufnahmen zu Necro’s “Death Rap” dann folgerichtig auch wieder dort, wo er eigentlich hingehört: am Schlagzeug.
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