Grim Reality – Welcome To The Real World
Egal ob “Hell Bound”, “Life Crisis” oder eben “Welcome To The Real World”: die frühen Releases von Grim Reality sind mittlerweile alle relativ schwer zu beschaffen. Besondere Suchanstrengungen kann man sich zumindest in diesem Fall allerdings sparen. Denn über den Durchschnitt kommt die Gruppe aus Inkster, einem Vorort von Detroit, hier einmal mehr nicht hinaus.
Für die Statistik: Grim Reality laufen diesmal zu viert auf, mit von der Partie sind Q-Ball, Blu Eye Devil, Baby Mac und Slim Koroma. Es sind weniger die Raps, die “Welcome To The Real Word” im mittleren Ratingbereich vor sich hindümpeln lassen, sondern die ideenlosen, aus verschiedenen Quellen zusammenkopierten Produktionen von Riccola, DJ Chewie und Keyboard James. Das kann funktionieren, wie zum Beispiel im fulminanten, Chicago-beeinflussten “Up North”, wo das Quartett schön die Abrissbirne kreisen lässt und einen Powerauftritt nach dem anderen hinlegt. Auch die dramatische Struggle-Hymne “Lord’s Prayer” macht was her, wohingegen im potentiellen Hit “Days Pass By” das Mastering komplett verhauen wurde. Leider kein Ausnahmefall: “My Life”, “Better Thangs” und “Memory Lane” haben das gleiche Problem und taugen damit nur als Skiptracks. Allgemein fehlt dem Album eine klare Linie: wer zum Start einen auf Memphis macht (“Out Cha Range”) und ein paar Tracks weiter Crucial Conflict imitieren will (“Dem Girlz”), dem geht so etwas wie ein eigene Identität einfach ab.
Am Ende werden in zwei Bonustracks noch kurz die neuesten Side Projects vorgestellt: Blu Eye Devil und Baby Mac gehen in “Inktown Boyz” unter dem Namen Devils In Disguise nochmal in die düstere Richtung, während Swigz’ Zweitgruppe Drunks United Internationally (D.U.I.) sich partytauglichen Fun Rap auf die Fahnen geschrieben hat. In diesem Spannungsfeld steht auch “Welcome To The Real World” – am Ende wird man beiden Seiten nicht gerecht.
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