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Gravediggaz – Six Feet Deep

“Look deep into my eyes, you’ll see visions of death / possessed by homicide is what I’m obsessed / giving niggaz brain dimples / dragging they asses on my hook by they temples / the cause of death is unknown to the cops / cause when I kill them, I’m not leavin one element to autopse”. Willkommen in einer Welt, in der der Wahnsinn regiert. Willkommen in der Welt der Gravediggaz. The Grym Reaper (Poetic), The Gatekeeper (Frukwan), Dr. Strange (Prince Paul) und The RZArector (The RZA) haben sich, von der Musikindustrie ge- und enttäuscht zusammengeschlossen, um ihrem Grimm Ausdruck zu verleihen und der Hip-Hop-Gemeinde ein Horrorcore-Album zu präsentieren, dass in dieser Intensität wohl seinesgleichen sucht. Prince Paul zaubert den wie besessen schreienden MCs stattliche Beats unter die fiesen Reime – hier geht es vom ersten bis zum letzten Lied gnadenlos zur Sache.

Es fällt schwer, besondere Höhepunkte herauszupicken, doch hebt sich “Diary Of A Madman” doch ein wenig vom Rest ab. Das Lied erzählt die Geschichte der Gerichtsverhandlung um eine Mordanklage gegen die Gravediggaz, denen zu Lasten gelegt wird, ein Baby getötet zu haben. Im Rahmen ihrer Vernehmung werden die Angeklagten gefragt, wie die bösen Geister, auf die sie sich in der Hoffnung auf ein richterliches Zugeständnis ihrer Schuldunfähigkeit berufen, die Kontrolle über ihr Handeln übernehmen konnten. Ein nun wohl völlig durchgedrehter Scientific Shabazz, Killah Priest und der nicht minder abgedrehte RZArector hallen ob der Radikalität ihres Auftretens noch lange nach. Die weiteren Lieder stehen diesem Übertrack in nichts nach und Titel wie “2 Cups Of Blood”, “Deathtrap” (mit Masta Ace-Feature und raffiniertem Beat) oder eben “6 Feet Deep” bedürfen keiner inhaltlichen Erklärung.

Die wuchtigen Beats, die Prince Paul auf diesem Album kreiert sind so abwechslungsreich und von Song zu Song stark variierend, dass sich Größen wie Kurious, Biz Markie, MC Serch und Dreddy Kruger ebenfalls bereitwillig eingefunden haben, um dieses böse Totenfest zu zelebrieren. Neben geradlinigen Liedern (u.a. mit schönen Gitarren) auch kurios-schräge Nummern (“6 Feet Deep” und das psychopatische “Graveyard Chamber”) mit reichlich Kettengerassel und abgedreht vor sich hin rollenden Beats. Ein ganz großes Album mit hervorragenden MCs – und ganz bestimmt richtungsweisend für die New Yorker Szene in den 90er Jahren…

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