Ghostface Killah – Twelve Reasons To Die II

 

Schon wieder Ghostface Killah – erst kürzlich hatte er sich mit der Band BADBADNOTGOOD und “Sour Soul” gemeldet, nun folgt mit “Twelve Reasons To Die II” die Fortsetzung seiner viel beachteten Zusammenarbeit mit Adrian Younge. Doch so langsam bekommt Ghost ein kleines Problem: Die zeitliche Nähe des Releases zu “Sour Soul” und die musikalische Nähe sowohl zu dem Projekt, als auch dem direkten Vorgänger von “Twelve Reasons II” lassen seine jüngsten Projekte irgendwie austauschbar, beliebig und halbherzig hingeworfen wirken. Alles Attribute, die man mit Veröffentlichungen des hellstimmigen Wu-Tang-Mitglieds sonst nicht assoziiert.

“Twelve Reasons To Die II” macht musikalisch wie inhaltlich nahtlos da weiter, wo der Vorgänger aufhörte: Die Melodien wirken old-school-trashig wie aus 70er Jahre Horrofilmen entlehnt, daneben poltern live anmutende Instrumentals. Abwechslung sucht man, gerade auch mit Hinblick auf den ersten Teil, vergeblich – es klingt alles gleich mäßig spannend, eine nennenswerte Weiterentwicklung oder zumindest Verbesserung der Formel hat nicht stattgefunden. Zu der musikalischen Langeweile, die sich trotzdem experimentell gibt, gesellt sich auch eine durchs ganze Album erzählte Geschichte von Ghostface, dessen Seele in Platten gegossen wurde, seiner Wiederauferstehung, Mafia-Kriegen und dergleichen – wen interessiert’s? Und gebraucht es für eine solche Story wirklich eines ganzen Konzeptalbums? Bisweilen bekommt man durch viele nur sehr kurze und teilweise holprig dahingeschmissene Parts von Gastgeber und Gästen den Eindruck, dass hier alles nur künstlich auf die Länge von einer halben Stunde gezogen wird, ohne nennenswerte Inspiration.

Ghostface Killah hat immer mit der Kombination aus hohem Output und Qualität beeindruckt, aber jetzt scheint der Moment für eine längere Schaffenspause wohl gekommen. “Twelve Reasons To Die II” kann man jedenfalls getrost mit einem Schulterzucken abtun.