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Ghetto All-Stars – Grass Root Edition Volume 1

 

Atlanta mal anders: die Ghetto All-Stars verweigern sich den Verkaufschlagern Bass, Crunk oder G-Funk komplett und pflegen auf “Grass Root Edition” einen Südost-Sound, bei dem die Betonung vor allem auf Ost liegt. Heißt also: einfache, trockene Beatgerüste, hier filigran gezupfte Akustikgitarren (“Protek Da Border”), da Streicher- oder auch mal Klavierklänge (“Positions”), atmosphärisch alles eher melancholisch bis düster gehalten.

Letzteres gilt auch für die Lyrics, die abgesehen von der inhaltsfreien Wortstapelei “Roots And Soil” hauptsächlich zwischen Sozialkritik und Straßenrap hin-und herpendeln. Nachzuhören etwa in der Single-Auskopplung “Indirekt Thinking”, wo in Reibeisentonlage politische Aufbruchsstimmung verbreitet wird. Oder dem schwerfällig schleppenden “Still In It” mit entsprechenden Bekenntnissen aus dem Leben eines Kleindealers. Wenn diese beiden Facetten in einem Song wie “Place Ya Thoughts” auch mal gekonnt zusammengeführt werden, sind die Ghetto All-Stars auf der Höhe ihrer Kunst.

Allen guten Einzelmomenten zum Trotz bekommt “Grass Root Edition” in produktionstechnischer Hinsicht den Schalter nie so richtig umgelegt. Was Born & Trife von Immaculate Concepts hier liefern ist risikoloser Genre-Konsens-Sound der solidesten Art – aber eben auch nie mehr als das. Da bleibt am Ende selbst der Bread & Water-Gastbeat für “Aken Headz” kaum mehr als eine Randnotiz.

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