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Georgia Anne Muldrow – Vweto

Instrumentalalben haben es im HipHop nicht immer leicht, auf sich aufmerksam zu machen, wenn doch das für viele so wichtige Element des Raps einfach wegfällt. Denn einfach nur Beats auf Endlosschleife zu lauschen, wird auch mitunter etwas öde, weswegen solche Projekte am besten ganz besonders ausgefeilte Produktionen bieten sollten. RjD2s “Dead Ringer” (ok, hatte 3 Rapparts, aber mehr auch nicht) gilt als moderner Klassiker, die Alben von Blue Sky Black Death zeugen von einem Hang zu großer, filmisch anmutender melodischer Inszenierung und von El-Ps Arbeiten, für Company Flow (“Little Johnny from the Hospital”) oder auch Solo braucht man eigentlich nicht mehr reden, da sie schon längst in einer ganz eigenen Liga spielen. Den zugegebenermaßen subjektiv ausgewählten Beispielen sind ganz eigene, einzigartige Handschriften zueigen, die dafür sorgen, dass die Werke, die sie erschaffen, abwechslungsreich und komplex sind und damit auch eine gewisse Nachhaltigkeit erzeugen.

Doch wie schlägt sich das über die Mello Music Group erscheinende “Vweto” von Stones-Throw Darling Georgia Anne Muldrow dagegen? Auch wenn das auf gar keinen Fall ein Vergleich werden soll, so sind die Erwartungen an Instrumentalscheiben, auch wegen eben genannter Artists, hoch. Bei Muldrow geht es auf jeden Fall eher gemächlich und entspannt zu: Bloß keine Hektik verbreiten, subversiv ist hier gar nichts, über die gesamte Spielzeit badet man in smoothen Bassläufen und warmen, harmonischen Sounds. Diese kommen mal vom Piano oder von Synthies und auch die Drums kommen größtenteils in eher klassischerer Manier daher. Dies alles wird zu einem homogenen Ganzen vermengt und fertig ist die relaxte Musik, die keiner Fliege was zu Leide tun kann. Radikale Experimente sind jedenfalls Muldrows Sache nicht. Die Vereinheitlichung des Soundbildes hat aber einen Haken: Highlights sind dadurch, dass alles auf einem gleichbleibenden Erregungsniveau bleibt, rar gesät, nur selten hebt sich ein Stück von dem anderen ab oder bekommt man den Eindruck von durchdachten Kompositionen mit Höhepunkt. Das Tempo ist auch immer dasselbe und so kratzen die Produktionen bisweilen an der Einfachheit klassischer ein-Drumset-und-ein-Loop-Beats, auch weil ihnen die wirklich große Komplexität abgeht, das Soundbild klingt nicht voll und reichhaltig sondern eher oberflächlich-spartanisch, in welches Muldrow dann nur das ein oder andere melodische Element hinzufügt oder wieder wegnimmt und damit eine eher anscheinend subtile Herangehensweise offenbart.

Insgesamt jedoch plätschert die Musik einfach so vor sich hin und weiß nicht zu begeistern oder gar mitzureißen. “Vweto” soll soviel heißen wie “Schwerkraft” auf Swahili (Suaheli). Doch die einzige Schwerkraft, die man beim Hören dieses Albums verspürt, ist jene an den Augenlidern. Eine instrumentalte Hippie-Hop Schlaftablette.

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