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Ganksta Nip – Psychotic Genius

Nachdem er uns schon mit “The South Park Psycho” und “Psychic Thoughts” eindrucksvoll demonstriert hat, zu welchen Klängen man im Orkus das Tanzbein schwingen muss, spuckt Horrorcore-Patriarch Ganksta Nip auch auf “Psychotic Genius” wieder Gift und Galle was das Zeug hält. Allerdings sprechen die kümmerlichen Titelvariationen Bände und gerade deshalb bin ich umso mehr erstaunt, dass Nip das gute Stück in “Uncle Sam” mit reichlich sozialkritischem Gehalt startet und im Verlauf des Album zwischen all den schrillen Splatter-Phantasien auch vergleichsweise leichte Kost wie “Hood Talez” und “Peace To Da Young G’s” unterbringt.

Nicht das wir uns falsch verstehen: lobenswert ist der Ansatz, nicht die Ausführung. Auf “Pychotic Genius” zahlt Nip ersten Tribut dafür, dass ihm auch über Jahre nichts Besseres eingefallen ist, als schamlos sein zu Beginn durchaus revolutionäres Horror-Konzept bis ins Letzte auszupressen und nichts, aber auch gar nichts Neues zu erschließen oder wenigstens aufzupfropfen. Der Großteil der Songs ist vom Inhaltlichen her schlicht trostlos langweilig und abgehangen, ich will nicht sagen bieder. Aufs offensichtlichste kalkulierter Horror ist schlechter Horror. Nip kann von Glück sprechen dass ihm die zumindest zeitweise wieder sehr feinen Beats von u.a. N.O. Joe und Mike B. über’s Schlimmste hinweghelfen: “Murda Afta Midnite”, “Hollograms” und ein bisschen vielleicht auch die RollCall-Hymne “Goin’ To Da Death” stehen – wenn alles in Allem auch weitab vom Niveau der vorhergehenden Alben – noch immer für die düstere Power die den Houstoner Kopfkranken seit jeher auszeichnete.

Und dann flackert ganze zwei Mal tatsächlich noch einmal echter Wahnsinn auf – die beeindruckend inszenierten “Slaughterhouse” und “Psychflow” vereinen Musik der härtesten Gangart mit vor Wahnsinn schäumenden Reimen über siebenköpfige Drachen, Massenexekutionen, Leichenschändung und derlei mehr. Er kann es also doch noch – umso weniger Verständnis habe ich dafür, dass Nip sich hier damit begnügt auf den Erfolgen von gestern auszuruhen und das Publikum mit derart vorhersehbarem Stoff abzuspeisen.

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