Gangsta Pat – Return Of The #1 Suspect

 

Gut zehn Jahre nach seinem – zu der damaligen Zeit für Memphis Rap bahnbrechenden – Erstling “#1 Suspect” (das erste landesweit vertriebene Rapalbum aus Memphis),  präsentiert sich GP also quasi mit einer Ode an sich selbst. Die Titel der Tracks wurden beibehalten, mit gegebenenfalls nur kleinen Änderungen. Die Produktionen wurden allerdings allesamt neu eingespielt. Dies gilt bis auf eine Ausnahme (“Incarcerated”) auch für die Texte. Die Rückkehr als “#1 Suspect” beginnt mit funkigen und unspektakulären Gitarren/Gitarrenbass. Auch das direkt anschließende “Homicide” bedient sich ähnlicher Elemente, nur dass sich hierzu noch, wenig Euphorie meinerseits verursachende, Blasinstrumente gesellen.

Das mit meiner Euphorie bleibt auch so, über die komplette Abspielzeit hinweg. Denn egal ob dämlich leiernde “Drehorgeleinlagen” beim angeblichen “Gangsta Shit” oder das atmosphärisch nach Engel, Feenstaub und Gummibärchen klingende “Love 4 Gangstas” – überzeugend hört sich anders an. Besonders schmerzhaft wird’s, wenn man das pfundige Original von “You Can’t Get None” kennt. Denn was man dem OG mit dieser neu aufgelegten Version angetan hat, ist schon sehr übel. Seichter Jaulgesang und wieder die bereits vorangegangenen, unmotiviert anmutenden “Chill-Elemente”. Absolut kein Vergleich zum Original.

Und so bleibe ich nach dem Ende dieser CD mit gerade einmal einem Anspieltipp zurück. Dieser Einsiedler nennt sich “Shootin On Em”. Grimmige Pianoelemente, hastige, nach Weglaufen klingende Sounds und ein endlich mal druckvoll und engagiert daherkommender Pat rechtfertigen meine Hörempfehlung. Das war’s dann aber auch des Guten. Das Fazit ist klar, bei dieser Scheibe wurde nicht viel mehr Arbeit in die “richtigen” Tracks gesteckt, als in die immer und immer wiederkehrenden “Werbungen” für seine bereits erschienen Alben. Das ganze Projekt kommt wie hochgezogen und hingerotzt rüber. Eine derartige Rückkehr darf zukünftig ruhig noch ein paar Jährchen dauern.