Game Insane – Trunk Tight EP
Ihre Wurzeln liegen in Syrien, El Salvador und Nicaragua, und doch haben sie ihm kalifornischen Städtchen Milpitas alle eine gemeinsame Heimat gefunden: T-1 aka Playa Tone, Mub und LOE sind Game Insane und haben mit der “Trunk Tight EP” schon wieder neues Material am Start, nachdem sie erst 2002 mit ihrem Debütalbum “Game Insane” über das selbstgeführte Label G.I. Productz erstmals von sich hören ließen. Auch wenn sich die Rapszene der amerikanischen Westküste seit geraumer Zeit in einer Kreativ-Krise befindet und man ganz neu ins Spiel eingestiegenen Acts fast schon automatisch mit großer Skepsis begegnet: im Falle von Game Insane erweisen sich solche Bedenken als völlig unbegründet.
Nicht die Spur von ausgewaschenen Colorbekundungen und öden Beats – das umtriebige Trio hat es nicht nötig sich auswärts bei Ideen zu bedanken, es setzt eigene in die Tat um. Vom befreundeten Producer Mr. Maja (eigentlich ein inoffizielles Mitglied) kommen harte Mob-Beats mit viel Schmackes, umgarnt von brummigen Basslines, markanten Snares und Soundarrangements; eine treffsichere Mischung aus dem AWOL-Sound Ende der 90er und diversen neueren Einflüssen, die dem Scheibchen einen düsteren Stempel aufdrückt. Die perfekte Vorgabe also für die schmutzigen Wicked-lyrics, die hier in Form sehr aggressiver Raps über den Hörer hereinbrechen. Eine Mischung aus Gewalt- und Horrorschilderungen, die in BuckBuck-Tracks wie “Devil Smilin'”, “Fuck The Sane” (Galavorstellung von LOE) und “Dysfunctionz”, dem wohl besten Song der viel zu kurzen EP, ihren Höhepunkt findet.
Auch wenn das Gesamtkonzept alles andere als ideen- und abwechslungsreich ist, prügeln einem GI ihren Sound doch so nachdrücklich unter die Kopfhaut, dass “Trunk Tight” ein unerwartet langes Haltbarkeitsdatum aufweist. Was vor allen Dingen daran liegt, dass man keine faulen Kompromisse eingeht und strenge Linientreue bewahrt. Die ganz große Nummer werden Game Insane wohl nie sein, dazu ist ihre Musik einfach zu sehr randgruppenausgerichtet, doch tut es gut, nach so vielen faden Durchschnittsalben endlich wieder ein richtig gutes Cali-Album in Händen zu halten. Hardcore ain’t dead!
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