G. – The Legend Of … The Chancellor
Rahm Nation Institute of Hip Hop University – so prangt es in fetten Lettern über der Tracklist. Was für deutsche Ohren wie ein schlechter Scherz klingt ist G. The Chancellor ein echtes Herzensanliegen: wir reden hier von einem Mann, der in der Erwachsenenbildung Seminare zu Themen wie “How contemporary art forced its way into the academy” hält. Die Praxisübung “The Chancellor” fand 2005 allem Anschein nach dennoch kaum Abnehmer – aus diesem Grund gibt’s nun ein Re-Release mit überarbeiteter Tracklist und einer Handvoll neuer Tracks.
Und irgendwie hört man dem Album dann doch an, dass hier ein Theoretiker am Werk ist. Alles wirkt so aufgeräumt, zurechgestutzt, brav – und nach einiger Zeit auch ein kleines bißchen langweilig. Boom-bappende Beats, charmante Streicherloops und Klavierläufe, dazu Reime mit Köpfchen – ungefähr die Sorte Musik also, die man sich an so einer HipHop University als Musterlösung vorstellen könnte. Ein echter Abräumer ist dabei einzig das tolle “Gnosis”, das auch gut und gerne aus der Feder von J.Rawls stammen könnte. Eine Randnotiz ist sicher auch der Auftritt von Philly’s Journalist wert, der beim “Faculty Meeting” mit Random und Ohene sein Scherflein beisteuern darf.
Von G.’s Wurzeln, die eigentlich in New Orleans liegen, ist hier nicht mehr viel zu hören. Der Sound ist klar ost-geprägt und steht ganz in einer Linie mit den Veröffentlichungen der gleichgesinnten Rapademics Ohene und Random. Didaktisch wertvoll hin, inhaltlich ansprechend her – auf 18 Tracks gestreckt macht der werte Chancellor doch einen ganz schön altmodischen Eindruck. Ob da ein Re-Relase unbedingt nötig war?
No Response
Leave us a comment
No comment posted yet.