Full Duplex And Family – Strenght In Numbers
Full Duplex, bestehend aus den drei Chicagoer MC’s Actual Fact (MC/Producer), Mike Slugs (Producer) und Tony Infamous(MC/Producer), kommen hier mit ihrem 1. Longplayer “Strength in Numbers”, wobei sie dem Albumtitel mit 25 Liedern auch gleich gerecht werden. Angemerkt werden muss, dass dies kein Crew-Album an sich, sondern vielmehr ein Stelldichein ihres Labels ‘Full Duplex Music’ ist. So hört man auf den nach Abzug der acht Instrumentaltracks verbleibenden 17 Songs neben den beiden Full Duplex-MC’s noch weitere neun Rapper, welche teilweise gefeatured meistens aber mit eigenen Liedern kommen. Ähnlich zahlreich wie die Riege der Rapper ist dabei auch die der Produzenten. Knapp die Hälfte der Lieder wurde von den Full Duplex-Membern produziert, den Rest teilen sich The Nutsons (vier Lieder), P.Smith (vier Lieder) und SM Arson, Meaty Ogre und Godswrath mit jeweils einem Track.
Soweit die Informationen zum Inhalt, die Beurteilung des Selbigen wird ein bisschen schwerer, gibt es hier doch keine richtigen Hits, welche meiner Meinung nach auf jeder Compilation vorhanden sein sollten. Beattechnisch kann man auf dieser CD Mike Slugs wohl die meiste Beachtung widmen. Mit “I lost her” liefert er uns einen zwar etwas kurzen, aber dennoch sehr guten Instrumentaltrack und wagt sich bei “Walkin By” an das allseits beliebte Isaac Hayes-Sample, was er auch ganz gut umzusetzen weiß. Eines meiner Highlights auf dem Album ist dann auch “Ghetto Boy” auf welchem Rhyme Scheme über einem recht einfachen, ruhigen Beat mit einem gut gewählten gepitchten Vocal Geschichten aus seiner Jugend wiedergibt. “Warzone” kann hier trotz seiner etwas schlechten Qualität auch getrost erwähnt werden. Gemütlich vor sich hintreibender Beat mit ganz netten Kriegsgeräuschen im Hintergrund. Gefällt mir ganz gut, die Idee. Textlich gibt es Durchschnittskost. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.
Nach mehrmaligem Durchhören der CD fiel mir eigentlich nur das oben schon erwähnte “Ghetto Boy” ein, um mit dem Prädikat ‘hier ist Inhalt vorhanden’ versehen zu werden. Mit weitem Abstand folgt dann dahinter der Rest und reiht sich nahtlos in die Durchschnittlichkeit ein. Beim Rest der Lieder fehlt es einfach an neuen Ideen oder guter Umsetzung. Ein weiteres Manko, welches ich hier nicht außen vorlassen möchte, ist in meinen Augen die unübersichtliche Tracklist, welcher ich selbst beim besten Willen keinerlei System zuordnen kann. Da wechseln sich Actual Facts und Tony Infamous mit den Gästerappern ab, treten zwischendurch auch mal als “Full Duplex” auf und werden immer wieder von Instrumentaltracks unterbrochen.
Ich geb dem Album 6,5 von 10 Punkten weil es eigentlich nichts zu bieten hat, was man nicht schon irgendwo vorher gehört hat – und zwar oft besser. Diese Compilation ist im Grunde nicht schlecht, aber auch nicht wirklich gut. Um sich heutzutage aus der dichtgestaffelten Reihe des Mittelmaßes hervorzuheben zu können bedarf es eben etwas mehr. Meine Meinung.
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