Full Blooded & H.O.U.N.D. Faculty – Untamed
Auf seinem Debüt “Memorial Day” (1998 – No Limit Records) konnten wir fleißig Eindrücke sammeln. Full Blooded gefiel als stimmkräftiger Street Rapper mit etwas zähem aber doch einnehmenden Wortfluss, seine unter dem Namen Hounds From Gert Town auflaufenden Homeboys waren schon damals ziemliche Langweiler ohne jede Auffälligkeit. Und daran hat sich auch im Jahre 2001 nichts geändert.
Das neue Album der drei “Hound Dogs” markiert zwar einige Namensänderungen – die Hounds From Gert Town haben sich in die H.O.U.N.D. Faculty verwandelt, aus Nite Tyme wurde Knight und Camouflage beschränkt sich neuerdings auf sein Kürzel C.A.M. – doch hätte Full Blooded das Kind namens “Untamed” auch ohne seine lasche Crew mit Leichtigkeit geschaukelt. Denn abgesehen von den starken Versen des ehemaligen No Limit Soldiers gefällt die Scheibe auch in produktionstechnischer Hinsicht. Die größtenteils von Blood Paws gezimmerten Beats zeichnen sich durch ein gemächliches Tempo und vollen, satten Sound mit viel Bass aus – eine Kombination, die Full Blooded’s grimmiger Stimme natürlich sehr entgegenkommt. Wie zu erwarten gibt’s auf “Untamed” keine Heldentaten zu bestaunen, aber die ein oder andere Nummer hat schon ihren Reiz. Ich denke da an die melancholisch schummrigen “My Story, My Song” und “Memorial Day”, gut ins Ohr gehende Tracks wie “Never” oder “Untamed” (wütend: Nina Rawz) und natürlich den dröhnenden Banger “What It Be Like” mit Stargast Fiend.
Eher dürftig kommen da unausgereift wirkende Lückenfüller wie “Know No Good” und “Don’t U Dog Me”. Und ich hätte auch gut damit leben können, wenn man sich die ein oder andere Female Hook gespart hätte. Letztlich sind es die durchschnittlich-unauffälligen Tracks im Stile von “Can’t Do Nothin'” oder “Ride Wit Us” die den Gesamtsound von “Untamed” ausmachen und das Album im grauen Mittelmaß positionieren. Nur für passionierte Sammler, der Rest braucht sowas nicht…
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