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Fiend – There’s One In Every Family

Die Berserkerstimme ist zurück: “There’s One In Every Family” ist im Vergleich zum 1995 noch über Big Boy Records veröffentlichten “Wont Be Denied” eine deutliche Steigerung für Fiend und mit Sicherheit eines der besten Alben der großen Releasewelle von No Limit Records zwischen 1997 und 1998. Auf den ersten Blick ist hier alles so wie auf jedem anderen Labelrelease dieser Zeit: Beats By The Pound besorgen die Produktionsarbeit, von Master P bis zur Gambino Family ist das halbe Roster mit Gastversen vertreten und inhaltlich wird mal wieder die alte Leier vom Überlebenskampf auf den Straßen von New Orleans angeschlagen.

Und trotzdem, wie auf kaum einem anderen NL-Release gelingt es hier, diese eigentlich schon etwas abgestandenen Zutaten zu einer hochprozentigen Mixtur zu kombinieren. Und das liegt nicht allein an Fiends brutal donnernden Raps, die selbst Rauhkelchen wie Skull Duggery oder Full Blooded in den Schatten stellen. Sondern auch daran, dass die Beats geradezu mustergültig auf ihn abgestimmt wurden. Natürlich gibt es bei insgesamt 21 Tracks auch den ein oder anderen Lückenfüller (“Big Timer”, “Walk Like A G”), aber im Großen und Ganzen sind tendenziell hart gehaltenen Tracks mit ihren schweren Bässen natürlich eine einzige Steilvorlage für Mr. Whomp Whomp. Wo “The Baddest” und “We Survivors” noch ein bisschen schwer auf Touren kommen, wird in “Who Got The Fire”, “All I Know”, “On A Mission” und natürlich “Street’s Ain’t Safe” (N.O. war in den 90ern mehrmals die Mordhauptstadt der USA) die Sorte Sound aufgefahren, die man von so einem Album einfach erwartet.

Auch wenn’s hier und da mal ein bisschen nachdenklicher wird trifft Fiend den richtigen Ton: für “Only A Few” und “All In A Week” hat ihm O’Dell obendrein zwei passgenaue, schön melodische Beats gebastelt. Der einzige labelexterne Support kommt in “Slangin'” von keinen Geringeren als U.G.K.: dieser kleine musikalische Ausflug in Richtung Texas-Sound rundet ein durchgehend unterhaltsames Album ab. “There’s One in Every Family” ist das Highlight in Fiends Karriere, so gut wie hier war er danach nie wieder.

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