Faces Of Funk – Tales Of A Funk
Smallz und Papoose kommen aus Annapolis, der Hauptstadt von Maryland, die im Vergleich zu Baltimore allein schon größenbedingt nie eine besondere Rolle gespielt und entsprechend wenig erwähnenswerte Artists hervorgebracht hat. Für ihre Gruppe Faces Of Funk haben sich die beiden 1997 mit Big Milk aus Washington D.C. zusammengetan und über 317 Records auch umgehend ihr erstes Release in die Läden geschoben. Wenn nicht gerade (wie in “They Wanna No”) nicht vorhandenes Gesangstalent zur Schau gestellt wird, ist das DMV-Area-Trio allemal für ein paar passable Hörminuten gut.
Labelproduzent Joey Sembly serviert durchgängig smoothen Sound mit Ostküsten-Note: harmonische Samples treffen auf entspannt pluckernde Beats, im Titeltrack kommt Gitarrenarbeit der geschmeidigsten Art dazu. Klingt alles sauber produziert (Bill Appleberry hatte seine Finger im Spiel) und läuft erstmal angenehm ins Ohr, ist irgendwo aber eben auch verdammt vorhersehbar und reicht letztlich nicht ganz für einen wirklich herausstechenden Track. Was sich genauso über die Faces Of Funk selbst sagen lässt, denen man in Sachen Raps nicht viel mehr als bemühte Durchschnittlichkeit bescheinigen kann.
Hier mal ein bißchen lockerflockiger Partysound (“La Di Da Di”), da was für die Ladies (“All I Need”). Und ansonsten natürlich der gängige Stoff über die Suche nach dem schnellen Dollar und die Anfechtungen der Straße, im Sinne von “All I see is cream, that’s all on my mind / I wanna do right but my mind thinks crime” und so fort. Dass man ausgerechnet den hörenswerten Storytrack “Me & You” nur als Clean Version draufgepackt hat, ist vor diesem Hintergrund schon ein größerer Makel. Ein ganz gutes Debütrelease bleibt es trotzdem, wenn auch eher eines aus der Kategorie ‘nett mit Tendenzen zur Beliebigkeit’.
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