Fa Sho – Gumbo

 

Man stößt ja immer mal wieder auf lungenstarke Möchtegern-Mystikals, die in der Regel (und meistens zurecht) keinen Stich landen konnten. Siehe zum Beispiel hier oder hier. Ganz ähnlich liegt die Sache bei diesem Kandidaten aus Pensacola. Dass Fa Sho sein großes Vorbild stimmlich wie raptechnisch stellenweise 1:1 imitiert, ist das eine. Andererseits kann der Mann auch Gesang – und darf als sein eigener Produzent auf der vorliegenden Scheibe zudem noch seine Qualitäten als Beatmacher unter Beweis stellen.

Auf den Tisch kommt ein “Gumbo” nach Südstaatenart, in den so ziemlich alles mit reingerührt wurde, was die frühen 2000er eben so hergaben. Dampframmen-Crunk, Neptunes-Sound, Bässe für die Tittenbar, Gitarren-Produktionen im Laid-Back-Modus – you name it! Besonders “Streetz Don’t Fail Me” und “Tomorrow Ain’t Promised To U Or Me” können sich hören lassen, zwei melodische Songs mit starken Gastversen von einem durch nichts aus der Ruhe zu bringenden Boneface (der sich seinerseits ein bißchen was bei Bun B abgeguckt hat). Als Single hat man sicherheitshalber dann doch lieber “Jiggle An Wiggle It” ausgekoppelt, zu dem man neben einem Video (↑) auch gleich noch einen bassgeboosteten Remix fabriziert hat. Nicht die stärksten Momente der Scheibe, die im Mittelteil mit “Everybody Know Ya”, “Get Ya Shine On” und “Ghetto Love” auch mal eine längere Durchhängephase hat.

Nichtsdestotrotz ist und bleibt es ein gut durchgemischtes Album, dem – mal abgesehen von der Sache mit dem geklauten Rapstyle – ein bißchen weniger Schielen Richtung Radio und dafür mehr Bretter wie der ordentlich reinprügelnde Opener “You Thank We Playin” nicht geschadet hätten. Aber das war bei Mystikal spätestens seit seinem Ausstieg aus dem No-Limit-Imperium ja nicht großartig anders. In diesem Sinne, einmal mehr: es gibt nur ein Original. Aber wenn’s schon eine Kopie sein soll, dann wenigstens eine gute – und das ist Fa Sho allemal.