F-1 Network – Come Join The Killin
Die Jahre 1990 bis 1993 waren im Nachhinein betrachtet so etwas wie die heiße politische Phase der Rapgeschichte. Schon im Vorfeld der blutigen Rodney King Riots barsten zahlreiche Alben vor Zorn und schlugen blindwütig um sich: gegen das Staatssystem, die Polizei und asiatische Minderheiten genauso wie gegen die weiße Mehrheitsgesellschaft. Das F-1 Network aus dem kalifornischen Burbank treibt das Prinzip auf die Spitze, die Hauptmessage von “Come Join The Killin” lässt sich ganz einfach zusammenfassen: “Pro Hate”.
Das Cover zeigt einen Lynchmob, der gerade damit beschäftigt ist, einen Polizisten aufzuknüpfen – und es gehört nicht viel Phantasie dazu, sich den dazugehörigen Soundtrack vorzustellen. Abgesehen vom runtergedrosselten “Tired Of The Jackin” böllern die Songs durchgehend im Up-Tempo aus den Boxen, die Raps klingen gehetzt, zwischendrin Nachrichtenschnipsel und kurze Skits, das Ende von “Mean Season” geht im Gitarrenlärm und Geschrei der Menge unter. Technische Feinheiten interessieren nun mal nicht, wenn die Wut raus muss.
Ein kurzes Wort noch zu den Personen hinter dem Namen F-1 Network: der größte Teil der Posse ist eigentlich nur mit Background Vocals zu hören, die Hauptarbeit wird von dem Duo F-1 und The Riddler erledigt. Innerhalb des Netzwerks bilden F-1, Devil, Valley Red und DJ Spin die Untergruppe 6.1,26,5 Productions, von der sämtliche Beats auf “Come Join The Killin” stammen. Die zeittypischen Klänge werden nicht jedermanns Geschmack treffen, aber im Grunde kann man dieser wuchtigen Scheibe nur einen Vorwurf machen: das sie nach 17 Minuten schon zu Ende ist.
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