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Endemic – Terminal Illness

Gästeliste? Zum Zunge schnalzen. Soundbild? Die richtige Richtung. Im Klartext: Sean Püüh und Ruste Juxx halten es für die Boot Camp Clik unten, die Wisemen, Hell Razah, Killah Priest und Timbo King repräsentieren die Weiten des Wu und Planet Asia schaut auch noch vorbei und sie alle sollen über einen neo-boom-bappenden Soundteppich spucken? Klingt so, als würde es wie die Faust aufs Auge passen.

Die Europäer wissen wohl einfach, was die Europäer am liebsten hören wollen und der Brite Endemic meint es wirklich gut mit uns und serviert mit seinen Produktionen genau die straighten 4/4-Takter mit Soulsprengseln, warmen Pianos und Streichersätzen, die der Independentrap liebende Head seit anno der 90er Jahre für sein täglich Brot ansieht. Aus dem Osten Englands kommt also ein Ostküstensound der natürlich nach New York und insbesondere nach Wu-Tang (und besonders der späteren Generation um Bronze Nazareth), Blue Sky Black Death und dem neueren JMT/Army of the Pharaos Kram klingen will. In der Hinsicht macht Endemic tatsächlich alles richtig, seine Produktionen klingen wirklich nach solidem, gutem Bronze Nazareth mit leichtem BSBD Einschlag. Man höre nur das wirklich schöne “Three Kings”, das unbestritten das Albumhighlight darstellt, bei dem Streicher und Flöten eine wunderbare Atmosphäre des Erhabenen erzeugen.

Aber bei aller objektiven Okayheit ist das Problem eben der Mangel einer wirklich eindeutigen, eigenen Handschrift als Producer, die auf Albumlänge leider auch nur wenig Abwechslung bietet. So entsteht selbst bei der kurzen Laufzeit von 47 Minuten die ein oder andere Länge, bedingt durch eine gewisse Eintönigkeit. Gerade deshalb ist das eben erwähnte “Three Kings” auch das Highlight, weil es am ehesten am Ende aus dem bis dahin konsequent durchexerzierten wie strapazierten Soundbild auszubrechen vermag. Hinzu kommt auch, dass die versammelte US-Prominenz 1. nicht gerade ihre motiviertesten Parts mit eingebracht hat und 2. dass sie auch hier und da mal mit UK-MCs gepaart werden. Auch diese machen de facto nichts falsch, aber wie die Produktionen kommen auch diese nicht über einen gewissen Standard hinaus, in diesem Falle in Sachen Flows.

Zusammenfassend sei also an dieser Stelle gesagt, dass “Terminal Illness” ultrasolide und damit ultradurchschnittlich ausfällt. Ja, man hat es sehr gut gemeint. Doch wie immer gilt auch hier leider: Das Gegenteil von gut ist gut gemeint.

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