Elon.is – Atomik Age
Elon.is aus dem Sunset Leagues / Disflex.6 Camp kommt hier mit einem ausgezeichneten Stück Musik daher, das mich persönlich doch sehr positiv überrascht hat, da Elon, der mir vor dieser LP leider noch nicht bekannt war, sich hier wirklich als sehr ernstzunehmender Producer präsentiert und etabliert. Bereits das kurze Instrumentalintro kann voll und ganz überzeugen. Düster und bedrohliche wummert hier der Beat aus den Boxen. Im nächsten Track “Minutes Tick/Time Piece” teilen sich dann die Disflex.6 mit Halekost das Mic. Das Instrumental von Elon entpuppt sich hier als ein kleines Meisterwerk. Er hat einfach die Thematik “Zeit” in einem atmosphärischen und passenden Beat beeindruckend eingefangen, den ich mir immer wieder gerne anhöre. Rapmusik für Genießer!
Als nächstes spittet Z-Man über einen passenden Beat ein paar schöne Battlelyrics. Was nun folgt ist ein ungeheuer deepes, verträumtes Instrumental, bei dessen Genuss man einfach seine Gedanken schweifen lassen kann. Perfekt aufeinander abgestimmt sind hier die Drums und das orientalisch angehauchte Sample. Weiter geht es mit einem inhaltlich sehr interessanten Track, auf dem Dublin über verzerrte Streicherklänge, die hassschürenden Weltreligionen an den Pranger stellt. Der Track regt zum Nachdenken an und hat mich persönlich nicht mehr so schnell losgelassen (siehe dazu auch das Elon.is Interview). Wer auf dem nachfolgenden Track mit der Sunset Leagues Crew nicht sofort vom “Fever” angesteckt wird, dem ist wirklich nicht zu helfen. Der Beat lässt sich wohl am treffensten mit diesem Zitat von Jason The Argonaut beschreiben: “here it comes / do you hear those drums / don’t know where it comes from but I know it weighs a ton”. Nachfolgend wird es ansatzweise funky und Elon wagt sich für Luckyiam.PSC von den Living Legends ein Stück weit aus den düsteren Gefilden heraus. PSC spittet in seinem typischen, zurückgelehnten Style ein paar nette Verse und überzeugt ein weiteres Mal, dass er des Rappens mächtig ist. Es folgt ein kurzes Instrumentalstück, das mit Hilfe der passenden Scratches von DJ Capsize sehr gelungen in Szene gesetzt wurde. Dieses kleine Intermezzo leitet über zu einem weiteren, längeren, reinen Instrumentalstück von Elon, das mich endgültig davon überzeugt, dass er einer der fähigsten Producer aus der Bay Area ist. In diesem genialen Instrumental könnte ich mich stundenlang verlieren, wenn es nicht irgendwann zu Ende gehen würde, um Platz zu machen für ein weiteres nachdenkliches Stück, das diesmmal von Mercury vorgetragen wird. Wie gewohnt meistert Elon den Instrumentalpart mit Bravour. Es folgt noch ein kurzes Instrumental als Outro und dann ist die Platte auch schon zu Ende.
Ich kann nur wiederholen, dass diese LP wirklich extrem tiefsinnig und wunderschön produziert ist und jeder, der jetzt neugierig geworden ist, sollte schleunigst in dieses Teil reinhören, um sich selber ein Bild davon zu machen. Die Vinylversion ist übrigens wie alle Subversiv*rec Veröffentlichungen auf nur 500 Stück limitiert. Wer also dieses Teil auf Platte haben will, sollte sich beeilen. Alle anderen greifen zur CD, auf der sich noch mehr Tracks finden als auf der LP, die ich hier vorgestellt habe.
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