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Eligh – Poltergeist

Es gibt Rapper die schon ab dem zweiten oder dritten Album hörbar schlechter werden – und es gibt Rapper wie Eligh. Der Mann aus dem Living Legends-Camp haut hier nun schon sein achtes Solo-Werk raus und trott noch lange nicht auf der Stelle. Ein Grund dafür ist sicher, dass er bei jedem Album auch etwas zu erzählen hat und nicht ständig die gleichen Themen runterleiert. Sowohl inhaltlich, als auch vom Sound her ist “Poltergeist” wohl das Melancholischste geworden was Eligh je veröffentlicht hat.

Etwas unspektakulär geht es zwar los mit dem Intro und dem darauf folgenden “Worldwide By Word Of Mouth”, “Pattern Traps” schlägt dann aber schon mehr in die nachdenkliche Richtung ein und dann, endlich, “Born To Pay For The Past”. Das ist DER Track dieser CD, einfach schon verboten gut, wie Eligh die traumhaft geklimperten und gezupften Samples in Verbindung mit ein paar hochgepitchten Vocals setzt, um seine persönlichen Texte darüber mit einzigartigem Flow zu streuen. So heißt es dann z.B. im Chorus: “I guess I’ll be here for the moment / you can ask me questions to last / why am I here on this planet? / I know it deals with the past / music, lift off, use its potential / stencil out my path like a graph / not the way I plan out the future / got to get my love make it last”. Ich kann es nicht oft genug sagen, ein Traum von einem Song. Bei “Ancient Grandfather” geht es dann beat-technisch etwas synthie-lastiger zu, in der Lyrics versetzt sich Eligh in die Rolle eines altes Mannes und überzeugt mit Weisheiten wie: “Wisdom passed / from a vein in a leaf to the root / from a seed to the truth / from a plane of relief to the booth / where life’s serving up drinks, and you can pick any kind / you can pick to be blind, deaf or dumb by design / … / history in skin and bone, misery in vocal tone for all the pain in grown / like grey follicles, on the chin of a grandfather man / with a grandfather clock / tic toc till the heart stops on mankind”. Weiter geht es dann mit “The Mountain” und der Dopeness scheint einfach kein Ende gesetzt zu sein. Diesmal übernimmt wieder Elighs alter ego Gandalf die Kontrolle und lädt uns mit Zeilen wie “I am the wizard of this mountain come to see me in stress / and my crow it sits beside me when you enter you’re blessed” ein in seine mystische Welt und beschreibt seinen Alltag: “I take a piece of my pipe, what a life, I make it afternoonly, take a piece of my strife, burn it up, I make it something useful -in the heat of the night- I make music with my machines / floating across the seas with every breath I breathe / in the heat of the day light, I travel across the side movement like a gypsy sharing the gift with passers by / in the heat of the moment, I might pick myself some grass where I sit and reminisce about the beatiful past”.

Leider kann es nicht dauernd so perfekt weitergehen und so folgt auch schon der erste Totalausfall “Funk” mit Bicasso. Aber darüber legen wir wohl am besten einfach den Mantel des Schweigens, denn wir werden mit “Universe Will Provide” wieder mehr als genügend versöhnt, einfach Musik zum Träumen. Der nächste Track, “Thought Process”, gehört mit “Bring It Back Down” und “A Poet Sits…” zu jenen Songs, die mit Live-Gitarren-Unterstützung von Robert Miranda bzw. John O’Kennedy bestückt sind, wobei vor allem letztgenannter mit Gänsehaut-Atmosphäre und einem Gast-Verse von Abstract Rude zu überzeugen weiß. Es würde den Rahmen dieser Review sprengen auch noch auf jeden der restlichen Tracks genauer einzugehen, aber ich kann dem geschätzten Leser versichern, dass bis auf “Funk” und vielleicht “Wordwide By Word Of Mouth” keine Filler zu finden sind. Auch wenn der ein oder andere Track mal nicht gleich wie eine Bombe einschlägt, kann man “Poltergeist” gut durchlaufen lassen…

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