E Li Jah – The Criterion
Alben wie dieses haben Seltenheitswert – mir fallen jedenfalls nicht viele vergleichbare Releases ein und aus der Ecke Portland/Oregon schon gleich gar keines. Wenn man E Li Jah unbedingt in eine Schublade stecken will, dann am ehesten in dieselbe wie Dudley Perkins oder Count Bass D. “The Criterion” hat mehr Gesangs- als Rapparts zu bieten, G-Funk-Elemente sind hier ebenso zu hören wie Live Instrumente, knarzige Basslines, Akustikgitarren und flächige Keyboardsounds inklusive.
Diese Mischung verleiht der Scheibe einen gewissen Proberaum-Charakter, vieles wirkt improvisiert und nicht ganz zu Ende gedacht und ich es wäre sehr viel mehr drin gewesen, wenn man all diese Ideen besser gebündelt hätte. Auch was die Texte betrifft, geht E Li Jah seinen eigenen Weg. Seine Lyrics sind geprägt von wehmütiger Poesie und holpriger Eleganz, es geht um persönliche Erinnerungen, schwarze Geschichte, das Ghettoleben, oder, wie im experimentell gedrummten “Kickin It”, auch einfach nur mal um die Musik als solche: “Cause you sho can’t stop it, the kick is clockin’, the snare is rollin, the bass is walkin…”
Besonders der butterweiche Gesangstrack “Seek Knowledge” und das düster rumorende “Until Ya Drop” fallen positiv auf, aber wirklich erinnerungswürdige Songs sucht man auf “The Criterion” vergeblich. Das hat sich E Li Jah in erster Linie selbst zuzuschreiben: dass er auch noch die gesamte Produktionsarbeit stemmen musste, war wohl einfach zuviel des Guten.
No Response
Leave us a comment
No comment posted yet.