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Dyce – Pokeno

Dyce selbst hat dieses Album im Rückblick als “semi-rushed and less than tight musically and lyrically” bezeichnet, aber wirklich nachvollziehen lässt sich diese Einschätzung nicht. Ganz im Gegenteil: “Pokeno” ist eine absolut anhörbare Debütscheibe mit rauem Straßencharme und durch und durch soliden Beats von BJB, der sich bis dahin vor allem durch seine Produktionen auf diversen Releases von Godfathers Label In God’s Hand Records einen Namen gemacht hat.

Nach einem kurzen Intro mit Lady Jay gibt’s erstmal minimalistischen, von L-Da-V produzierten “PGH Funk” mit druckvollem Beat und eifrigem 412-Area-Representing. Nicht der schlechteste Einstieg, wobei Dyce allgemein eher in melodischen Boom-Bap-Tracks mit sanft schmeichelnden weiblichen Hook-Vocals zuhause ist. “Change Da World”, “Ghetto Angel”, “Family Ties” und “Smiling Faces” gehen allesamt in diese Richtung und geben dem Rapper aus McKeesport/Pennsylvania auch am meisten Spielraum für seine smarten Street Raps. Mit S. Beck und Lady Jay sind regelmäßig zwei ausgezeichnete Sängerinnen vertreten, auf der Rapseite bleibt Deezil Money mit insgesamt vier Auftritten der einzige Gast. Dessen Qualitäten sind spätestens seit “Thorough Endeavor” unbestritten, wobei sich über weitere Features aus der Blaklyst/Striklee Biz-Familie sicher niemand beschwert hätte.

Mit dem zur Abwechslung von Dyce selbst gebauten “Watch Da Game” gibt es zwischendurch auch mal ein auf Midwest gestyltes Brett inklusive Stakkato-Raps. Und in “No Player” versucht er sich sogar als Sänger, was in Kombination mit BJB’s ultrasmoother Bassline besser klingt als man denken könnte. Abgesehen von den nicht ganz rund klingenden “Candy” und “Justifiable Homicide” lässt sich “Pokeno” problemlos am Stück durchhören: kein Meisterwerk vielleicht, aber nicht halb so schlimm, wie Dyce sich offenkundig einredet.

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