Drop Down Records – presents: The DJ Rice Compilation
Die Bezeichnung Compilation ist bei dieser aus Kansas City stammenden Produktion leicht irreführend. Denn den Großteil übernehmen hier einige wenige Leute. Und zwar: Wicced One, Little Sydos und Lace. Diese drei fahren hier überwiegend einen blutgetränkten, von Hass und Gewalt geführten Audio-Gruselfilm. Egal, ob man den selbsternannten und -gelebten, brummigen “Gangsta Shit” oder die ultimative ‘Scheiß-auf-Alles-Parole’ “Fuck That” heranzieht – überall tummeln sich als Hieb- und Stichwerkzeuge fungierende ‘Horror-Streicher’ und/oder tief wühlende Synthesizertöne. Die ultimative Metzelnummer tut sich mit “Evil Foreboding” auf, bei der kurze, nadelstichartige Klavierklänge bedrückend aufs Gemüt wirken. Dieses Ding erinnert stark an das, was Brotha Lynch Hung und Siccmade zu ihrer Glanzzeit veranstaltet haben.
Direkt im Anschluss dazu geht bei “I’m Da Trixta” das verbale Abschlachten ungeniert weiter. Auch hier reiht sich eine Mordfantasie an die andere. Natürlich findet man auch weniger Blutiges. So wie etwa die doch stark hinkende Spielerweisheit “Ladies. Always. Come. Easy” oder das in der Art schon oft dagewesene, eine Sprachbox à la “California Love” nutzende “Explode On Contact”. Gut funktioniert im Gegensatz dazu die kräftig selbstbewusst pumpende “Filthy Phil Show”. Das letzte Drittel wurde von DJ Rice mit R’n’B Gesangsgeschichten durchsetzt, wahrscheinlich um darzustellen, wie vielseitig KC doch ist. Der in “Keep On” inbrünstig schluchzende und jammernde Ronail bietet mir mehr Horror, als es die zuvor darauf abzielenden Gewaltvorstellungen jemals schaffen könnten. Die vom Herzschmerz geplagte Sheena macht es beim nicht übel, langsam vor sich hin wummernden “Can’t Get Over You” zwar um einiges besser, kann mich jedoch nicht mal über die kurze Tracklänge von etwa drei Minuten bei Laune halten. Das ebenfalls von Gesang geplagte “Unexpected Journey” und die wohl obligatorische Spielerhymne “Here We Go” bieten einen wenig zufriedenstellenden Abschluss.
Man kann diese DJ Rice-Geschichte also grob in drei Sparten aufteilen. Die eine besteht aus den, von mir so oft erwähnten, Horrornummern, welche jedem Anhänger von Mord und Totschlag ohne Zweifel das Herz aufgehen lassen. Dann gibt’s noch den Anteil an R’n’B und R’n’B-Ähnlichem. Dieser ist stellenweise ganz akzeptabel fabriziert. Naja, wer’s mag… Dazwischen finden sich gut gehende, für den Midwest typisch Vorstellungen, die sich in niedrigem Tempo bewegen. Als Ganzes gesehen können KC-Rap-Liebhaber hier nur wenig falsch machen. Alle anderen können mal reinhören, müssen jedoch nicht.
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