Dragi D & DJ Style – Sellin Narcatta
“Sellin Narcatta” ist das erste von zwei Tape-Only-Alben, die Dragi D und DJ Style Anfang der 90er Jahre auf ihrem Label Lock-N-Load Records veröffentlichten. Von einem verlorenen Klassiker zu sprechen wäre übertrieben, dazu ist vor allem DJ Style hier noch zu weit vom Zenit seines Könnens entfernt. Doch im Wesentlichen bekommt man, was Tracklist und Cover erwarten lassen: einen interessanten kleinen Einblick in die frühe Rapgeschichte von Kansas City – und zumindest mit “Lock & Load” auch einen echten Ausnahmetrack.
Wenn von den Alben des Duos irgendetwas besonders hängen bleibt, dann wohl Dragi D’s sehr spezieller Rapstyle. Mehr Kult als Klasse, vielleicht. In seiner lässig abgespulten Art aber praktisch unverwechselbar: in diesem Tonfall könnte er auch problemlos Gutenachtgeschichten vorlesen. Mit dem kleinen Unterschied eben, dass der Serbo-Amerikaner nun mal ein “Crazy Mutha Fucka” ist und sich seine Geschichten meistens um “Ghetto Bitches”, Polizistenmorde und natürlich den lukrativen Verkauf von Rauschmitteln drehen: “Daytime sleeping, night time creeping / through the hood – but he’s no vampire / fiends keep fiending for that fiya / he’s rich ’cause he makes that profit / police hate it, they can’t stop it…”
Das klingt im Titelstück “Sellin Narcatta” schon ziemlich gut und im Storytrack “Dopegame” über einem Sample von Isaac Haye’s “Ike’s Mood” sogar noch besser. Allgemein wird hier produktionstechnisch allerhand ausprobiert, es gibt E-Gitarren-Loops, Spiritualgesang, zwei Instrumentalstücke. Und mit der Labelhymne “Lock-N-Load” dann wie gesagt auch ein richtig finsteres Bassmonster mit einem Dragi D in Hochform. Auch wenn’s Sachen wie die Ragga-Imitation in “Pass De Nine” jetzt nicht unbedingt gebraucht hätte: “Sellin Narcatta” heißt die Devise – und der Stoff ist nicht übel.
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