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Double-Odd – West Coast Livin

Double-Odd sind sich wirklich für keine Phrase zu schade: auf seinem Debütalbum fährt das Zwei-Mann-Team aus Seattle/WA die gleiche Linie wie gefühlte hundertausend andere Artists von der Pazifikküste auch. Gangstergeschichten voller Pathos und Pein, Treueschwüre an die Gang, Hader mit Gott und der Welt, die obligatorischen Grabesreden für die Homies nicht zu vergessen.

Dass “West Cost Livin” trotzdem für eine gepflegte Stunde Straßenkino gut ist, liegt vor allem an der Mitwirkung von Gangsta Nutt. Der klingt hier wie eine Kreuzung aus C-Bo und Scarface, legt einen grimmigen Vers nach dem anderen hin und sorgt damit gruppenintern für klare Verhältnisse: Mr. Taste wird zum bloßen Support degradiert. Man startet nach Maß: “Livin’ In Sin” ist eine mächtige Basswalze mit harten Raps von allen Beteiligten, vor allem der gefeaturete Seanote gibt mit seinem schnellen Part einen guten Kontrast zum rabautzigen G-Nutt ab. Der beweist mit seiner Soloeinlage “Come C Me”, dass er’s auch auf smoothen Beats kann und fährt im strammen “My Life” die Punkte gleich nochmal im Alleingang ein.

Pech dagegen für die beiden Stargäste Killa Tay und C-Bo: “Gotta Stay Strapped” wurde von Beezie 2000 leider mit einem ziemlich durchwachsenen Beat versehen. Überhaupt, die Beats: Funk Daddy, Mr. Rocafella und eben Beezie 2000 mischen hier mit, aber vor allem zur Mitte hin geht dem Album ganz schön die Luft aus: ein paar Standardnummern weniger hätten’s insgesamt schon sein dürfen. Trotzdem, wer Hardcore Rap ohne große Mätzchen mag und sich an der Klischeehäufung nicht stört, der sollte Double-Odd eine Chance geben.

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