Doomsday Productions – XV
Seit über 20 Jahren sind Doomsday Productions nun schon aktiv. 1986 firmierte man noch unter dem Namen Raiders Of Doom, 1993 entdeckte Cedric Singleton, geschäftstüchtiger CEO von Black Market Records, die Crew auf einer Halloween-Party – und ein knappes halbes Jahr später stand “XV” auch schon in den Verkaufsregalen. Der kryptische Titel des Albums leitet sich von einem langjährigen Ritual des finsteren Trios aus North Las Vegas her: jeder 15. des Monats ist Doomsday, so etwas wie ein privater Chaostag an dem alles erlaubt ist und am nächsten Morgen keiner nach den Konsequenzen fragt. Womit wir auch schon beim typischen Sound von Doomsday Productions wären. Denn genau darum geht’s hier: ein Leben jenseits von Gut und Böse.
Keiner verkörpert diesen Lifestyle besser als der kopfkranke Eklypss, der hier in einem Stück brüllt dass es dem Teufel graust und unheilvolle Bilder von Hölle, Hass und Hackfleisch heraufbeschwört. Der nicht mindert harte Pit axtet in die gleiche Kerbe und verlustiert sich in “Rainin’ Blood” über einem bockigen Gitarrenloop an heiteren Metzgerphantasien. Im Kontrast dazu nehmen sie die vulgären-sexistischen Beiträge von Playboy 7 fast schon harmlos aus, zumal der hauptverantwortliche Produzenten Platinum musikalisch auch gleich ein gutes Stück zurückrudert.
Streng genommen zeichnet sich schon hier das Dilemma aller späteren Releases der Gruppe ab. “Bukshot Shells” und “Something 2 Fuck 2″, das will einfach nicht zusammengehen, schon gar nicht wenn die Gangart so extrem ist wie das auf “XV” der Fall ist. Interessanterweise lässt in “Black Market” mit Sacramento’s Brotha Lynch Hung genau der Rapper einen Gastvers springen, der nur ein Jahr später mit dem legendären “Season Of The Siccness” seinerseits für eine Provokation sorgen sollte. Doch auch wenn hier vieles noch relativ unausgegoren klingt: so hemmungslos brutal wie diese Allestotmacher war der Gründer des Siccmade Imperiums nie.
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