Doomsday Productions – Northtown Vs. Westside II
Also entweder sind Doomsday Productions zu gut oder die anderen einfach zu schlecht. Jedenfalls sticht der Qualitätsunterschied zwischen den Schirmherren des Projekts und den von ihnen präsentierten Undergroundlern auch auf dem zweiten Volume der “Northtown vs. Westside” Compilation unangenehm deutlich ins Ohr. Das ist schade, denn gerade aus einer raptechnisch immer noch unterrepräsentierten Stadt wie Las Vegas würde man natürlich liebend gerne frischen pumpenswerten Sound kennenlernen.
Ausnahmen bestätigen die Regel, wie immer. Kudos auf jeden Fall für die Songs von Kiswahili und Moc-C, die mit hochgespeedeten Raps über ebensolchen Beats punkten können: soundlich klingt das in beiden Fällen zwar mehr nach Chicago als nach Westküste, aber es ist auf jeden Fall eine gute Sache, dass hier ein eigener Weg eingeschlagen und nicht nur kalifornischer Stilo kopiert wird. Auch Nina Ross gehören zu den Guten: “Frontline” ist ein gnadenlos walzendes Songmonstrum mit herrlich angepissten Assi-Raps. Der große Rest: unauffälliger Sound mit mal mehr, mal weniger guten Momenten, der aber nie über den Durchschnitt hinauskommt und keinerzeit halten kann, was man sich von einem Sampler über Cin Sity Records verspricht.
Selbst die Auftritte der Doomsday-Leute sind für ihre (!) Verhältnisse relativ unspektakulär. Playboy 7 knüpft als Support von Blue Ragg in “Tryna Get My Dick Sucked” nahtlos an sein Soloalbum “Whore” an, Pit haut in “Babylon 21st Century” rüden Gangsterscheiß auf den Tisch und Eklypss… ist und bleibt Eklypss, eine Attraktion für sich. “I’ll Be Back” ist vollgepackt mit grollenden Gitarren, biestigen Raps und wüsten Rachephantasien – eine Schande, dass Eklypss es mit seiner Heavy-Metal-Projekt Redrum Inc. nie zu einem Album gebracht hat. Derartige Geniestreiche sucht man auf “Northtown vs. Westside II” sonst leider vergeblich: kein Ruhmesblatt, diese Vorstellung.
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